Eher lockeres Training nach Birminghams Ankunft in Tyresö
Birmingham reiste erst um 11.00 Uhr MEZ von London ab und kam demzufolge recht spät in den Süden vom Stockholmer Regierungsbezirk an. Die Teamleitung von Birmingham entschied, direkt zum Training zu fahren und erst später im Hotel einzuchecken. Nach einem nicht unerwartet eher lockeren Training, bei dem sich einer der Assistenztrainer bei einem Sprint zur Belustigung der Spielerinnen eine Oberschenkelzerrung zuzog, hatte ich dann Gelegenheit, mit der wohl namhaftesten Spielerin Birminghams, der 90-fachen englischen Nationalspielerin Karen Carney zu sprechen.
Karen, das Hinspiel konnte ich leider nicht sehen. Kannst du das vielleicht kurz für mich aus deiner Sicht zusammenfassen?
Karen Carney: „In der ersten Halbzeit war Tyresö besser als wir, aber ich finde, dass wir in der zweiten Hälfte besser waren. Dann war es ziemlich ausgeglichen und ich denke, dass das 0:0 ein gerechtes Ergebnis war. Die hatten vielleicht ein paar Chancen, die besser als unsere waren, aber insgesamt war es ausgeglichen und daher ging das Ergebnis in Ordnung.”
In der Champions League habt ihr bisher nur in einem Spiel (gegen Zorky beim 5:2) Gegentore bekommen. Das spricht für eine starke Abwehr, obwohl die dahinten noch alle sehr jung sind ?
Carney: „Ja, wir sind stolz auf unsere Abwehr. Hoffentlich gelingt es uns auch morgen Nachmittag zu Null zu spielen.”
Wie habt ihr euch auf den Kunstrasen hier vorbereitet? Zu Hause habt ihr Naturgras und Tyresö ist immer sehr bewusst, den Kunstrasen als Vorteil darzustellen.
Carney: „Wir müssen uns auf unser Spiel konzentrieren. Wir alle wissen, dass wir viel besser spielen können als in der ersten Halbzeit vor einer Woche. Unabhängig davon, auf welchem Boden wir spielen, es geht hier um zwei Mannschaften, die aufeinander treffen und es geht um Herz und Leidenschaft. Wir können nicht den Bodenbelag als Entschuldigung für etwas anführen, hier geht es um Fußball.”
Habt ihr irgendwelche speziellen Diskussion oder Gedanken darüber, wie ihr Weltstars wie Marta, Caroline Seger und Veronica Boquete stoppen könnt?
Carney: „Nein, wir spielen unser Spiel. Natürlich haben die Trainer dann taktische und strategische Gedanken, aber es geht in erster Linie wirklich darum, dass wir unser Spiel spielen. Die haben ein paar sehr gute Spielerinnen, aber die haben wir auch. In Birminghams jetziger Lage können wir uns die Topnamen nicht leisten, aber wir arbeiten hart. Gleichzeitig zeigen wir dem Gegner auch den gebotenen Respekt. Aber auf dem Platz geht es nicht darum, welchen Namen du hast, da musst du immer wieder aufs Neue 90 Minuten lang eine gute Leistung bringen.”
Wenn ich ehrlich bin, hätte ich eigentlich erwartet, heute hier die Arsenal Ladies zu treffen, aber ihr habt sie zweimal geschlagen …
Carney: „Wir haben von Anfang an geglaubt, dass wir Arsenal schlagen können und als es dann passierte, war es auch keine Überraschung für uns. Wir wussten, dass wir gewinnen und haben danach auch den Respekt bekommen, den wir uns verdient haben.”
Veröffentlicht am 26. April 2014 im FF-Schweden Blog