Falkensee, Brandenburg; Berlin, Deutschland (Weltexpress). Am Samstagabend, den 6.4.2024, fand in der Stadthalle Falkensee vor den Toren von Berlin ein großes Sportereignis von Weltrang statt. Das wurde vor allem durch eine Kooperation zwischen der KUC Boxing Promotion GmbH und AGON Sports & Events GmbH & Co KG möglich, aber auch weil Heiko Richter, parteiloser Bürgermeister der Stadt Falkensee, das so wollte.
Nachdem sechs Vorkämpfen in unterschiedlichen Gewichtsklassen stattfanden, darunter der IBF-Inter-Continental-Titelkampf zwischen Haro Matevosyan und Uisma Lima, begann um 23 Uhr der siebte und letzte Kampf, der Hauptkampf zwischen Jack Culcay und Bakhram Murtazaliev im Superweltergewicht.
Jack Culcay gilt mit seinen 38 Jahren als „Golden Jack“ und Deutsch-Ecuadorianer, sogar als „deutscher“ Boxer, dessen bürgerlicher Name Jack Robert Culcay-Keth lautet. Doch er wurde am 26.9.1985 in Ambato, Ecuador, geboren. Später kämpfte er im Halbmittelgewicht und Mittelgewicht. Er solle bis dato in 37 Kämpfen 33 Siegen errungen haben, darunter 14 mit Knock-out. 2009 war er Amateur-Weltmeister. Er stand beim Universum-Boxstall aus Hamburg und anschließend im Sauerland-Team unter Vertrag.
In einer Pressemitteilung der AGON Sports & Events GmbH & Co KG vom 7.4.2024 wird darauf hingewiesen, dass er „mehr als drei Jahre … auf diese verheißungsvolle Chance“ gewartet habe. Wie lange Bakhram Murtazaliev wartete wurde nicht überliefert. Der 31 Jahre alte Tschetschene, der am 2.1.1993 in Grozny, der Hauptstadt der Republik Tschetschnien, die zur RF gehört, geboren wurde, solle alle bis dato ausgetragenen 22 Kämpfe gewonnen haben.
Der Kämpfer vom Kaukasus, der längst im VS-Bundesstaat Kalifornien lebt, wird geschäftlich von Egis Klimas betreut. Egis Klimas stand selbstverständlich in der Ecke von Bakhram Murtazaliev. Dort stand auch Kathy Duva, die mittlerweile 70 Jahre alte Große Dame des Boxsports, die als Geschäftsführerin der VS-amerikanischen Boxpromotionsfirma Main Events gilt.
In der Golden-Jack-Ecke stand übrigens dessen kolumbianischer Trainer Franquis Aldama. Der stand wie andere beim Abspielen der Nationalhymnen. Als Ringsprecher Ingo Rohrbach die Boxen aufrief, stieg die Stimmung. Bei Jack Culcay war es am lautesten. Vor allem die Zuschauer, die eine Flagge der Republik Ecuador zeigten, zeigten sich stimmgewaltig. Dieser Boxkampf wurde übrigens auch dort ausgestrahlt und nicht nur in der BRD.
Zuschauern in Falkensee und vor den TV-Geräten sahen einen spannenden Boxkampf, der wirklich „Zuschauer von den Stühlen riss“, wie es in der besagten Pressemitteilung heißt.
Die ersten Runden dürfen als ausgeglichen gelten. Anfang rutsche Culcay aus, aber das war kein Knock-out, sondern ein Ausrutscher. Im Laufe des Kampfes drehte er sogar auf. Darauf, dass „Culcays Entschlossenheit und Kampfgeist … bis zum Ende ungebrochen“ waren, wird hingewisen, „selbst als er in der elften Runde nach mehreren harten Treffern zu Boden ging. Er fand wieder auf die Beine, konnte aber er nicht mehr weiterkämpfen, und der Kampf wurde zu Murtazalievs Gunsten entschieden.“
Knock-out in der elften Runde.
Dem 13 cm kleinere Culcay kostete aufgrund seines Reichweitennachteils dieser Kampf offensichtlich viel Kraft, während Murtazaliev Nehmerqualitäten zeigte. Wenn einer kaputt aussah, dann der Tschetschene.
Anmerkung:
Siehe auch den Beitrag
In Falkensee sollen die Fäuste fliegen von Ralf-Rüdiger Okudera
im WELTEXPRSS.
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