Hochgurgel, Österreich (Weltexpress). Wir blicken über ein tiefes Tal auf hohe Berge. Vor uns die Öztaler Alpen, der Alpenhauptkamm, Gletscher und schneebedeckte Gipfel jenseits der 3000er Marke. Und wir schauen auf noch eine Marke: auf Alfa Romeo.
Zur Fahrzeugpräsentation mit flotter und vergnüglicher Fahrt vom Flughafen in Innsbruck auf landschaftlich reizvoller Strecke rauf in die atemberaubende Ötztaler Bergwelt und allradgetrieben hoch zu einem vielfältigen Haus mit 6 000 Quadratmetern Nutzfläche aus offensichtlich viel Holz auf 2.175 Meter Normalhöhennull an der Timmelsjoch Hochalpenstraße lud die FCA Germany AG ein.
Bei Neuschnee und Sonnenschein zieht es Anfang April viele Reisende raus und rauf zu diesem einmaligen Top Mountain Crosspoint mit Mautstation und Motorradmuseum, Restaurant und Kirchenkarbahn. Diese modernste aller Zehnerkabinenbahnen befördert wie so oft unzählige Wintersportler zu den Pisten des Skigebietes Obergurgl-Hochgurgl.
Hier und heute ist die Aussicht ist auf die Wagen und die Welt drumherum eine Wucht. Die Sonne scheint, der Lack glänzt. Und die Augen strahlen, der der Wagen ist auch eine Wucht und Wonne. Passend zum Architekturjuwel auf einem der bekanntesten Alpenpässe stehen jede Menge starke Stelvios von Alfa Romeo direkt vorm gelungen Multifunktionsgebäude. Dort begrüßen uns gut gelaunt Hausherr Attila Scheiber und Alfa-Rome-Pressesprecher Sascha Wolfinger.
Wolfinger freut sich über den ersten Sports Utility Vehicle (SUV) in der Geschichte der 1910 gegründeten Marke. Er und seine Kollegen erklären ein paar Dutzend anwesenden Journalisten, dass der Stelvio „mit Premiumanspruch für die Mittelklasse dieser Fahrzeugkategorie“ konzipiert sei. Dass die Gestaltung des Erstlings auf Anhieb als gelungen gelten darf, das schreibe ich gerne und auch, dass der Motor kräftig genug ist, um den massiven Berg mühelos zu bewältigen.
Der fünftürige SUV mit 4,687 Meter Länge, 1,671 Meter Höhe und 2,163 Meter Breite wirkt weder kantig und klobig, noch mopsig oder klobsig. Von der Seite gesehen sieht der Stelvio beinahe aus wie eine ranke und schlanke Limousine, als sei der SUV ein Roadster. Zu beachten seien die „strukturierte, beinahe skulpturale Flächen“, meint einer der Anwesenden, der als Alfisti durchgehen könnte und auf das verweist, was gemeinhin als Merkel-Raute gilt. Richtig, beim Alfa ist das keine Raute sondern ein Schildchen, das Scudetto genannt wird. De Scudetto ist einer der wenigen Klassiker unter den Kühlergrills und das bleibt als Erkennungszeichen für Alfa Rome Stevio erhalten wie auch das legendäre Logo. Allerdings gibt es zum Rosso Alfa zehn weitere Karosseriefarben. Nicht, dass mir ein Alfa Romeo in Grau in die Garage kommt, aber wenn andere weitere Farben wollen, die derzeit als als Uni,- Metallic- oder Mehrschichtlackierung angeboten werden, dann sollen sie. Ein Alfisti kann damit leben.
Unter der Haube schnurren zwei Motoren aus der Palette der Vierzylinder, die weitgehend aus Aluminium gefertigt seien. Entweder verbrennt ein 2,0-Liter-Turbobenziner mit 206 kW (280 PS) oder ein 2,2-Liter-Turbodiesel mit 154 kW (210 PS) den Sprit. Laut Hersteller benötige der Neue „5,7 Sekunden für den Sprint aus dem Stand auf Tempo 100“. Wenn das so ist, dann zählt der Stelvio zu den „sportlichsten Fahrzeugen im Segment“. Das ist ganz klar ein Plus für einen Alfisti. Auf der Pressekonferenz in den Bergen wurde allerdings erwähnt, dass „in naher Zukunft … eine 147 kW (200 PS)-Variante des Turbobenziners sowie eine 132 kW (180 PS) -Version des Turbodiesels“ die Motorenauswahl erweitern würden. Verständlich, denn für den Otto-Normal-Fahrer reicht das völlig für immer verstopftere Straßen in Stadt und Land.
Zu beiden aktuellen Motoren bietet der Fiat Chrysler Automobiles (FCA) ein Achtstufen-Automatikgetriebe an.
Der in Cassino in der südlich von Rom gelegenen Provinz Frosinone gefertigt SUV bietet nicht nur in Gestaltung und Motorisierung sondern auch in der Ausstattung auf den ersten Eindruck Vergnügen. Schön, der Schein der mit der „Anmutung eines maßgeschneiderten Anzugs“ bestens beschrieben ist und genau so auf mich wirkt. Die Materialien, darunter Kohlefaser, Echtholz, Aluminium und Hightechstoffe, wirken und „sehen nach was aus“. Mir sagt Beige zu und die Sitze in Leder. Zum Luxus-pur-Gefühl tragen Deko-Elemente aus Echtholz bei.
Die Zeit auf dem Gurgel ist nur von kurzer Dauern. Nach ein, zwei Stunden sagen wir zum Abschied Servus zu Attila Scheiber, Sascha Wolfinger und Kollegen. Mit einem Alfa Romeo Stelvio, mit dem FCA hoch hinaus will, fahren wir wieder bergab, die Öztaler Alpen runter bis Innsbruck. Im Rückspiegel: hohe Berge.