Bisher ging die Forschung davon aus, der Überfall auf die Sowjetunion sei die letzte Phase von Hitlers Stufenplan zur Eroberung von „Lebensraum im Osten“.
Nun meint der Historiker Rolf-Dieter Müller, das Hitler seit seiner Machtübernahme 1933 vom Überfall auf die Sowjetunion träumte. Dafür suchte er die Allianz mit Japan und wollte auch Polen als strategischen Partner mit ins Boot nehmen. Seine Handlanger in Wehrmacht und Politik stützten diesen Plan. Müller meint, es gab weder einen Stufenplan für die Eroberung des Ostens, noch sei das „Unternehmen Barbarossa“ ein Präventivkrieg gewesen.
Wer sich diesen aktuellen Thesen widmen möchte, ist mit Müllers Buch bestens bedient.
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Rolf-Dieter Müller: Der Feind steht im Osten. Hitlers geheime Pläne für einen Krieg gegen die Sowjetunion im Jahr 1939, 300 Seiten, Ch. Links Verlag, Berlin 2011, 29,90 Euro