Hit the Road, Jack -Todd Phillips schickt Robert Downey Jr. und Zack Galifianakis zum „Due Date“

Fortsetzungen von Überraschungshits haben etwas Ernüchterndes an sich. Selten sind sie so witzig wie das Original. So gut, dass sie die hochgesteckten Erwartungen von Publikum und Produzenten erfüllen, können sie meist gar nicht sein. Statt sich dem Drang zu beugen, hatte Phillips eine bessere Idee. Keine Sorge, der Starttermin für „The Hangover 2“ ist bereits angesetzt. Doch zum „Stichtag“ eines Folgefilms parkte Phillips „Due Date“ in den Kinos. Dramaturgisch funktioniert „Due Date“ exakt nach dem selben Prinzip wie „The Hangover“. Der Plot ist reichlich forciert. Weil Nachwuchs ansteht, muss der stressgeplagte Peter (Robert Downey Jr.) zu seiner Ehefrau Sarah (Michelle Monaghan). Im Flugzeug lernt er, wie fatal der falsche Sitznachbar sein kann. Schlimmer als ein Terrorist mit einer Bombe ist eine speckige Nervensäge wie Ethan (Zach Galifianakis), der in seiner Unterhaltung beide Worte übermäßig oft kombiniert. Dass hat zur Folge, dass Ethan und Peter aus Sicherheitsgründen des Flugzeugs verwiesen werden. An Bord vergisst der von nun an als passagier gesperrte Peter zudem seine Brieftasche.

Um dennoch zum „Stichtag“ bei Sarah zu sein, nimmt er Ethans Mitfahrangebot quer durch die USA an. Hier beginnt im doppelten Sinne die eigentliche Reise. Kombiniert „The Hangover“ Elemente des Roadmovies mit einer typischen Buddy-Komödie, verhält es sich in „Due Date“ umgekehrt. Was noch als Insider-Anspielung durchgeht und wo die ungenierte Kopie beginnt, ist streckenweise kaum abzugrenzen. Als halb infantiler, halb psychopathischer Ethan liefert Galifianakis kaum mehr als eine Neuauflage der Figur, die er bereits in „The Hangover“ verkörperte. Bulldogge Sonny wird zwar nicht vom gleichen Hund gespielt, doch die Ähnlichkeit ist zum Verwechseln. Wie der Titel gebende „Stichtag“ ist das Amüsement beim Ansehen von „Due Date“ ein unwiederholbares Ereignis. Die Komik des verbalen Schlagabtausches und der unvorhergesehen Ereignisse zündet nur einmal.

Der entscheidende Vorzug von „Stichtag“ ist die fast zynische Bissigkeit des Humors. Robert Downey, Jr.s galliger Sarkasmus offenbart überraschend deutlich Peters Hass auf Ethan. Letzter ist so überzeugend abstoßend, dass „Stichtag“ streckenweise an eine humoristische Interpretation der Horrorgeschichte vom grausigen Anhalter erinnert. Umso ernüchternd nach der vergnüglichen Bosheit ist lediglich das übermäßig versöhnliche Ende. Wer einmal die Mitfahrzentrale nahm, weiß es besser.

Titel: Due Date – Stichtag

Land/ Jahr: USA 2010

Genre: Komödie

Kinostart: 4. November 2010

Regie: Todd Phillips

Drehbuch: Alan R. Cohen, Alan Freedland, Adam Sztykiel, Todd Phillips

Darsteller: Robert Downey Jr., Zach Galifianakis, Michelle Monaghan, Jamie Foxx, Juliette Lewis, Danny McBride, Matt Walsh, Brody Stevens, Todd Phillips, Bobby Tisdale

Kamera: Larry Sher

Musik: Christophe Beck

Schnitt: Debra Neil-Fisher

Laufzeit: 100 Minuten

Verleih: Warner Bros.

www.duedatemovie.warnerbros.com

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