Genf, Schweizerische Eidgenossenschaft (Weltexpress). Das Gipfeltreffen in Alaska zwischen den Präsidenten der Russischen Föderation (RF) und der Vereinigten Staaten Staaten von Amerika (VSA), Wladimir Putin und Donald Trump, sei eine moderne Jalta-Konferenz, da die Regierungen in Moskau und Washington sich erneut in politischen und wirtschaftlichen Fragen annähern würden, während der Rest von Europa politisch in den Hintergrund trete, sagte Hicheme Lehmici, Sekretär des Genfer Internationalen Friedensforschungsinstitutes (GIPRI).
Lehmici, der auch Professor an der Genfer Fachhochschule (in Englisch SWISS UMEF) ist, sagte in einem Interview mit TASS, dass die Erklärungen der russischen Delegation über die guten Ergebnisse des Treffens darauf hindeuten, dass Moskaus grundlegende Forderungen im Ukraine-Konflikt berücksichtigt wurden – die volle Anerkennung der Souveränität der RF über die Krim und den Donbass, die Anerkennung des neutralen Status der Ukraine, die Unmöglichkeit eines NATO-Beitritts sowie die schrittweise Aufhebung der Wirtschaftssanktionen gegen die RF Seiner Meinung nach deutet dies darauf hin, dass die VSA und die RF „hinter den Kulissen eine strategische Aufteilung in den Bereichen Energie, Rohstoffe und Erschließung der arktischen Ressourcen entwerfen“ – im Grunde „eine neue Aufteilung der Welt, diesmal ohne Europa“. Damit scheint Lehmici vor allem die Staaten zu meinen, die bei der EU-Bürokratur mitmachen beziehungsweise beim EU abgekürzten Staatenbund. Die RF ist bekanntlich der größte Staat in Europa. Andere große Staaten, darunter Weißrußland, machen auch nicht bei der EU-Bürokratur mit. Gleiches gilt für die Schweizerische Eidgenossenschaft.
Lemisi ist außerdem der Ansicht, dass der Gipfel den Präsidenten die Möglichkeit gab, auf ein anderes wichtiges Element der internationalen Sicherheit zurückzukommen – den Vertrag über Maßnahmen zur weiteren Reduzierung und Begrenzung strategischer Offensivwaffen (START, inoffiziell START-3 genannt).
„Schließlich wurden natürlich auch andere Themen erörtert, darunter das Nahost-Problem und die Position des Irans dort, was uns zu dem Schluss kommen lässt, dass das Treffen zwischen Putin und Trump tatsächlich den Beginn einer Art ’neues Jalta‘ markiert, nur nicht unter diesem Namen, das Europa geschwächt und an den Rand gedrängt zurücklässt“, so der Experte abschließend.
Am 15. August 2025 trafen sich Putin und Trump auf dem Militärstützpunkt Elmendorf-Richardson in Alaska, das zur VSA gehört. Das Gespräch dauerte etwa drei Stunden: ein Einzelgespräch in der Limousine des VS-amerikanischen Staatschefs auf dem Weg zum Haupttreffpunkt und ein Gespräch im Dreierformat. Auf russischer Seite nahmen der Berater des Präsidenten, Juri Uschakow, und Außenminister Sergej Lawrow teil, auf VS-amerikanischer Seite Außenminister Marco Rubio und der Sonderbeauftragte des Präsidenten, Steve Witkoff.
In einer Presseerklärung im Anschluss an die Gespräche erklärte Putin, die Beilegung des Ukraine-Konflikts sei zum zentralen Thema des Gipfels geworden.
1945 diskutierten Josef Stalin, Franklin Roosevelt und Winston Churchill auf der Konferenz von Jalta über die politische Weltordnung nach dem Zusammenbruch Nazideutschlands. Die auf diesem Treffen gefassten Beschlüsse, darunter die Aufteilung der Reste des Deutschen Reiches in Besatzungszonen und die Gründung der Vereinten Nationen, legten den Grundstein für die Weltordnung der Nachkriegszeit und legten die Aufteilung der Einflusssphären zwischen den sogenannten westlichen Staaten und der Sowjetunion fest.
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