Berlin, Deutschland (Weltexpress). Beide Serien im Halbfinale der Deutschen Eishockey-Liga (DEL) sind ausgeglichen. Sowohl zwischen den Berliner Eisbären ud den Nürnberger Ice Tigers als auch zwischen den Roten Bullen aus München und den Adlern aus Mannheim steht es 1-1.
Am heutigen 2. April 2018 wird wieder gespielt und zwar am Nachmittag in Berlin und am Abend in München. Der alte und amtierende Meister aus München wie auch der Rekordmeister aus Berlin setzen in ihren Heimspielen auf Sieg und wollen den Heimvorteil nutzen. Der Heimvorteil reduziert sich dabei nicht nur auf Testosteron.
Heute Hodenfest
Der Begriff Testosteron leitet sich sowohl von den Hoden als auch vom altgriechischen Wort für fest ab. In gewisser großzügiger Weise und mit dem nötigen Tropfen Eierlikör ist heute also Hodenfest an Isar und Spree, denn wie der britische Evolutionspsychologe Nick Neave weiß, steigt vor Heimspielen die Konzentration des männlichen Sexualhormons Testosteron im Blut der Spieler deutlich an, weit mehr als bei Auswärtsspielen. Unbekannte teilen in Wikipedia zudem mit, dass das Testosteron „verantwortlich für gesteigertes Revierverhalten“ sei und „unter anderem die Reaktionsgeschwindigkeit und das räumliche Vorstellungsvermögen steigern“ soll.
Ja, wenn das so ist und das Hodenfest des Sports zusammen mit dem christlichen Osterfest fällt, dann darf wohl von Kantersiegen in Bayern und Brandenburg ausgegangen werden.
Einen solchen gab es bereits im ersten Playoff-Spiel der Eisbären gegen Ice Tigers, die mit 5:1 die Franken aus der hohen Mehrzweckhalle fegten. Das muss am Testosteron und an der Vorfreude auf Ostern gelegen haben.
Oder doch daran, dass Berlin den besseren Torhüter hat. Petri Vehanen muss weniger abprallen lassen als Niklas Treutle und selbst im Nachfassen packt er präziser zu.
Für die Berliner sprechen zudem die flinkeren Füße, die schnelleren Kufenkurver. Die Eisbären spielen mit zunehmender Spielzeit viele Gegner in der DEL müde.
Auch zum Ende des letzten Drittels im zweiten Halbfinalspiel wirkten die Franken in Nürnberg wie Flasche leer. In der Overtime hingegen hatten beide Mannschaften zwischen einer Hand voll und einem Dutzend Chancen, bevor John Mitchell für die Ice Tigers den glücklichen Siegtreffer in der 77. Spielminute erzielte.
Mitchel und Leo Pföderl schenkten den Eisbären übrigens je zwei Tore statt zwei Eierliköre in den letzten beiden Begegnungen ein. Spätestens nach Ostern sollt damit Schluss sein.
Wie sich die Hausherren beim Hodenfest schlagen, das werden wir sehen. Schaun mer mal, dann sehn mer scho. Und vorher ordentlich Hoden oder Eier essen, dann sollte es auch mit dem Schlagen klappen. Guten Appetit.
Der Kader der Eisbären Berlin
Tor: Petri Vehanen, Marvin Cüpper; Abwehr: Kai Wissmann, Frank Hördler, Danny Richmond, Jonas Müller, Micki DuPont, Jens Baxmann; Angriff: Nick Petersen, Rihards Bukarts, Jamie MacQueen, Thomas Oppenheimer, André Rankel, Louis-Marc Aubry, Sven Ziegler, Martin Buchwieser, Sean Backman, Daniel Fischbuch, James Sheppard, Mark Olver, Marcel Noebels.