Es geht um Brandenburg, denn immer mehr Brandenburger wollen weit weniger gern zum Berliner Olympiastadion fahren, um diese Hertha zu sehen. Gut, daß Union Berlin jetzt mit dem Stadionumbau weitermacht und die Sitzplatzkapazitäten erhöht und bald auch Logen anbietet.
Für Hertha BSC geht es auch um den Verbleib in der 1. Bundesliga und darum, weiterhin als halbstaatliches Fußball-Unternehmen mit Pleiten, Pech und Pannen in permanenter Penetranz Geld von Staatsunternehmen wie der Deutschen Bahn zu kassieren, ohne die der ganze Firlefanz, den Präsident Werner Gegenbauer, Manager Michael Preetz, Pressesprecher Peter Bohmbach und andere vom Typ Wirklich Wichtig präsentieren, nicht mehr machbar wäre. Hinzu kommt noch das elendige Gekicke der Schützlinge des Vorkriegsjahrgangstrainers Otto Rehhagel, dessen Stern mit dem seiner Schützlinge sinkt. Rehhagel kann auch Scheiße.
Fast so mies wie die für Medien Verantwortlichen. Wieder war es Peter Bohmbach, leider immer noch Pressesprecher, der gerne Pressekonferenzen moderiert, ohne zu wissen, was das heißt. Schwamm drüber, könnte man meinen, wenn er wieder einen Journalisten, der Fragen kritisch wie kommentierend in der Lage zu stellen ist, bittet, den Raum zu verlassen, was einem Rausschmiß gleichkommt, und dafür sorgt, daß Verantworliche, die darauf augenscheinlich keine Antwort haben, vor der Blamage erspart werden, das Sartre`sche Nichts bemühen zu müssen.
WELTEXPRESS-Autor Christian Zschiedrich teilte nun mit, daß auf der letzten Pressekonferenz vor dem letzten Bundesligaspiel dieser Saison mit Peter Bohmbach, Otto Rehhagel und Michael Preetz "so gut wie Nichts gesagt bzw. den zahlreichen Interessenten mitgeteilt" wurde. Das kennt man, damit kann man leben, deswegen nimmt man schon lange nicht mehr an solchen Veranstaltungen teil oder schickt Praktikanten, Voluntäre, Renter oder andere von der Resterampe der Sportjournalismus, die sich in der deutschen Hauptstadt eingerichtet haben.
Sport-Reporter Zschiedrich notiert zum neuesten Hertha-Skandal in einem Sportick-Beitrag unter der Überschrift "Hertha vor Hoffenheim – welch eine Moral": "Beim Abgang in der Hanns-Braun-Straße klingelte mein Handy, Pressesprecher Peter Bohmbach hatte mich beobachtet und untersagte mir, Fotos vorm PK-Raum bzw. im Hof zu machen und drohte, wenn ich welche verwende, gegen mich vorzugehen. Die Presse wird in fortgesetzten Berührungsängsten mit Drohungen eingeschüchtert – ein totaler Widerspruch zum Schild am Eingang des "Hertha-Geländes", auf dem ein "Herzlich Wilkommen" in Großbuchstaben zu lesen ist.
Sagt doch mal einer unserem Großstadtclub, dass es nicht gerade klug ist, die Presse und Fans abzuschotten, auszusperren und zu verärgern. Das Verbot galt ja nicht nur mir. Unverständnis, Kopfschütteln und totale Verärgerung in den Medien – mit Grummeln im Bauch. Wie soll da eine Pro-Berichterstattung zustande kommen und Anhänger sich mit dem Club identifizieren? Dabei wäre es eine Herzensangelegenheit in unserem Berlin, also vordringlich, auch das muss einmal mitgeteilt werden, in der Lokalberichterstattung und den Lokalsendern in unserer Haupt- und Sportstadt. Die Pressearbeit sollte nach besten Kräften vom Verein unterstützt werden. Pressesprecher Peter Bohmbach forderte während der Pressekonferenz die vielen konsternierten Fotografen auf, das Fotografieren doch zu unterlassen, es störe… Da auch viele TV-Kameras summten und filmten, hätte nur noch die Anweisung bzw. Aufforderung gefehlt, die Kameras während der PK auszumachen. Allerdings spricht auch das Bände, unmittelbar nach der Konferenz, Manager und Trainer verschwanden spontan, gaben keine Interviews. Unverständnis und Kopfschütteln im weiten Rund; die Fotografen allerdings ignorierten Bohmbachs Aufforderung, das Fotografieren doch zu unterlassen…
Doch noch eine Information aus der Pressekonferenz: Bisher wurden bereits 45.000 Karten für das Match abgesetzt. Da sei kritisch angemerkt, wenn es um alles oder nichts, wenn es um so viel geht, eigentlich müsste das Spiel längst ausverkauft sein."
Was soll man dazu noch schreiben? Daher bedauern wir an dieser Stelle den Tippfehler im Titel und fordern die Verantwortlichen von Hertha BSC auf, runterzukühlen, sich beim WELTEXPRESS, seinen Leserinen und Lesern und seinen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, zu entschuldigen und das Haus- und also Stadionverbot zurückzunehmen.