Raffael verstolpert am Elfmeterpunkt. Der Ball entwischt seinen Beinen (88.).
Einen Freistoß von Ebert, der schon lange nicht mehr seine Position hält sondern mitten im Geschehen steckt und damit irgendwie tief im Schlamassel, lenkt die Freiburger Mauer ins Toraus. Die anschließende Ecke, Sie ahnen es, bringt wieder nix (84.). Nicht nur am Agieren von Ebert läßt sich das Verschwinden jeglicher Struktur bei Hertha erkennen. Die Auflösungserscheinungen bis hin zum totalen Tohuwabohu sehen aber nicht mehr alle der 38.176 Zuschauer. Wer den Grottenkick nicht erträgt, der geht vorzeitig.
Dutt wechselt munter durch. Raus trabt Krmas und rein läuft locker Oliver Barth (80.). Die effektiven Freiburger machen nicht mehr als nötig, halten weiter rational ihre Positionen.
Hertha-Spieler mühen sich um den Ehrentreffer, der nicht fallen will.
Wieder heißt es „Raffael allein im Team“. Statt abzugeben schießt er selbst. Mit seinem Versuch von der rechten Strafraumecke scheitert er erneut. Das Spielgerät fliegt weit vorbei ins Toraus (77.).
Noch ein Wechsel bei den Gästen. Mensur Mujdza darf die letzte Viertelstunde mitmachen statt nur dabeisein. Butscher darf dafür vorzeitig unter die Dusche. Das hat er sich verdient (75.).
Ein fulminanter Weitschuß von Bechmann saust knapp über das Tor der Hertha (73.).
Wechsel beim SC Freiburg. Dutt schickt Stefan Reisinger für Makiadi aufs Grün (71.).
Einen Schuß von Raffael fängt Pouplin (70.). Wir fragen uns, warum Raffael schon wieder schießt und antworten, weil sich kein Mitspieler freiläuft und er keinen Mitspieler inspiriert, dirigiert und in Position bringt.
„Marmor, Stein und Eisen bricht, aber unsere Hertha nicht“, singt es aus der Fankurve, wo die Treuesten der Treuen ihre Treue bekunden. Trotzdem begeben sich auch hier zahlende Zuschauer auf dem Weg nach Hause.
Mit 4:0 führt Freiburg. Ivica Banovic enteilt seinem Gegenspieler. Aus vollem Lauf trifft er zum hochverdienten Auswärtssieg (68.)
Beim Ballbesitzt zählen die Statistiker bis dato 56 Prozent für Berlin und nur 44 Prozent für Freiburg. Auch bei den Zweikämpfe führt der Berliner Sportclub, wenn auch knapp. 51 Prozent stehen 49 Prozent bei den Gästen gegenüber.
Wieder so ein elendiger Fehlpaß. Völlig unbedrängt flankt Pejcinovic zurück ins Nichts (65.).
Wichniarek muß unter Pfiffen raus. Für den Angreifer kommt ein Stürmer, Adrian Ramos soll es richten (63.).
Ebert tankt sich auf der linken Seite durch. Doch seine mißratene Flanke auf Wichniarek, der nicht mehr an den Ball kommt, wird vom umsichtigen Pouplin abgefangen (59.). Keine Frage, derzeit hat Hertha mehr vom Spiel, drängt auf den Anschlußtreffer, während die Freiburger das Ergebnis zu verwalten scheinen (60).
Einen Schuß von Raffael begräbt Pouplin unter sich (55.). Noch ein Schuß von Raffael. Aus 25 Metern saust das Runde mit 111 km/h links am Tor vorbei. Einen strammen Schuß von Ebert (aus 40 Metern mit 115 km/h) in die rechte untere Ecke kann Pouplin nur abklatschen (57.).
Selbst ein einfaches Paßspiel wie das von Cicero an der linken Mittellinie kommt nicht an. An Freund und Feind vorbei trudelt der Ball ins Seitenaus (53.).
Chancentod Wichniarek köpft ohne vom Gegner bedrängt zu werden links neben das Tor (51.). Es ist an der Zeit, daß dieser Mann wieder verkauft wird. Notfalls verschenken!
Wichniarek bekommt ein Zuspiel aus der Mitte von Dardai. Mit dem Ball läuft er in den Strafraum gibt zurück auf den mitgelaufenen Dardai. Doch dessen Ball wird von einem Gegenspieler ins Toraus gelenkt. Die anschließende Ecke bringt nichts ein ”¦ außer einen Tempogegenstoß der Gäste (50.).
Mit dem Anpfiff zur zweiten Halbzeit dürfen Lukasz Piszczek und Cesar, die für Nicu und eingewechselt wurden, mitspielen (46.).
Was für ein Tor. Tor des Monats. Idrissou hämmert aus vollen Lauf drauf. Aus gut und gerne 20 Metern drischt das Ding in die Maschen zum nach 45 Minuten hochverdienten 3:0. Hinten haben die Hauptstädte heute überhaupt kein Glück und vorne kommt Pech hinzu. Nein, das wäre zu wenig Analyse. Die Berliner Angriffsbemühungen wirken planlos. Zwar stehen nach 45 Minuten 52 Prozent gewonnene Zweikämpfe auf dem Zahlenzettel und immer noch 57 Prozent gewonnene Zweikämpfe, doch das Spiel mit Ball ist zu langsam, zu pomadig und ohne Ball läuft keiner, jedenfalls nicht richtig.
Schnelles Spiel der Gäste. Banovic flankt von der rechten auf die linke Seite, wo Abdessadki mitgelaufen war. Dessen Direktabnahme scheitert. Die meist schnell vorgetragenen Angriffe der Gäste wirken meist brandgefährlich (40.).
Wieder so eine hundertprozentige. Knapp segelt das Leder über die Dreiangel der Berliner hinweg (39.).
Bechmann sucht den Kampf Mann gegen Mann. Hätte er gewonnen, wäre er durch gewesen. Hätte er vielleicht doch besser abspielen sollen auf zwei mitgelaufene Kameraden, die jedoch gedeckt waren? Wie auch immer, Stein bleibt Sieger. Aus der Situation entwickelt sich ein Konter der Berliner bleibt in den Beinen der Gäste hängen (37.).
Banovic läuft viel, kickt engagiert und geht keinen Zweikämpfen aus dem Weg (35.). Robin Dutt, Trainer des Sportclubs, kann zufrieden sein mit dem Auftreten seiner Mannschaft.
Nach 30 Minuten Spieldauer ist Hertha von einem Heimsieg kilometerweit entfernt, dennoch bemüht. Der Statistik mag man kaum Glauben schenken. 59 Prozent Ballbesitz für die Berliner.
Die Freiburger Innenverteidiger Krmas und Bastians stehen sicher. Auch die Außenverteidiger Cha (rechts) und Butscher lassen wenig anbrennen. So zwingen sie die Berliner immer wieder zu Weitschüssen oder hohen Hereingaben, die allemal leichter zu kontrollieren und abzufangen sind als schnelles Spiel in die Spitze. Aber, wenn Hertha keine Spitze sondern nur Wichniarek hat, dann müssen die offensiven Mittelfeldspieler wie Raffael eben treffen.
Pfiffe gegen Bengtsson werden umgehend mit „Bengtsson-Rufen“ beantwortet. Das Publikum scheint gespalten zu sein (23.). Kurze Zeit später schwimmt die Hintermannschaft erneut.
Riesenchance die Vierte. Völlig frei am fünfmeterraum bekommt Bechmann das Runde nicht unter Kontrolle. Burchert im Kasten der Heimelf wäre chancenlos gewesen (22.).
Endlich läuft der Ball mal durch die Reihen der Hausherren und auch noch in die richtige Richtung. Doch vorm Strafraum ist Schluß mit Leichtigkeit (20.).
Ein paar unermüdliche Aktivisten im Anhang der Hauptstädter sind unentwegt „Hertha BSC“ und übertönt so Unmutsäußerungen von den Rängen. Wie lange hält der Singsang? „Wenn nicht wir, wer sonst?“ steht auf einer blau-weißen Fahne, die unermüdlich hin- und hergeschwenkt wird.
Das ist ja unglaublich. Zum dritten Mal spielen die rot-weiß gekleideten Angreifer aus dem Breisgau die Berliner Hintermannschaft schwindelig (16.). Das mit Wichniarek vorne nichts geht, war vorher klar, aber das die Abwehr derart desolat wirkt, wundert.
Die Berliner versuchen es in der ersten Viertelstunde aus der Ferne und mit hohen Bällen.
Den dritten Eckball schlägt Raffael zwar auf Friedrich, doch der deutsche Nationalspieler köpft zwei, drei Meter rechts neben das Tor (13.).
2:0 für den SC Freiburg. Wie im Training – wir wiederholen uns, aber so ist das nun einmal – spielen sich die Gäste durch die Abwehr und Cedric Makiadi darf einlochen. (12.).
Freistoß Hertha. Ebert steht bereit, schießt mit über 100 km/h. Ein Freiburger fälscht ab zur Ecke. Raffael bringt den Ball herein doch die Hintermannschaft paßt auf (8.).
Zweite Ecke für die Gäste. Noch kein Tor. Aber wenig später läuft der Ball durch die Reihe der Gäste wie im Training. Banovic steht völlig frei am Strafstoßpunkt, kann sich die Ecke in aller ruhe aussuchen und schießen (5.). 1:0 für Freiburg.
Hertha aus der Hauptstadt steht hinten mit Pejcinovic rechts, den beiden Innenverteidigern Friedrich und Bengtsson sowie Stein (rechts) hoffentlich sicher. Dardai und Cicero stehen vor der Abwehr. Nicu darf das rechte Mittelfeld beackern und Ebert das linke. Hinter Wichniarekt soll Raffael den „tödlichen Paß“ spielen. Vorne hat Favre wieder einmal Wichniarek aufgeboten. Warum ausgerechnet Wichniarek, könnten wir fragen, allerdings auch: wen sonst?
Der SC Freiburg kommt mit folgender Startelf ins Berliner Olympiastadion: Simon Poulin (Torwart), Pavel Krmas, Felix Bastians, Heiko Butscher, Du-Ri Cha, Cédric Makiadi, Mohamadou Idrissou, Yacine Abdessadki, Tommy Bechmann, Johannes Flum und Ivica Banovic.
Für Hertha BSC schickt Trainer Lucien Favre folgende Elf ins Rennen um drei Punkte: Sascha Burchert (Tor), Arne Friedrich, Nemanja Pejcinovic, Cicero, Pal Dardai, Raffael, Marc Stein, Artur Wichniarek, Patrick Ebert, Rasmus Bengtsson und Maximilian Nicu.