Wer sich nach dieser Vorrede nun für die Marke zu interessieren beginnt, kann ja mal im Internet auf Recherchereise gehen. Wer die Fahrzeuge in Natura sehen will, hat es schon schwerer: Gegenwärtig gibt es in Deutschland erst fünf Infiniti-Händlerbetriebe. Auch im Straßenbild wird man kaum fündig: Gerade mal 900 Fahrzeuge der Marke Infiniti sind im vergangenen Jahr hierzulande verkauft worden.
Nichtsdestotrotz ist man bei Infiniti fest entschlossen, in Europa und speziell in Deutschland das Blatt zu wenden und gibt Gas. So kommt jetzt ein neues Fahrzeug des japanischen Herstellers auf den Markt, das in die Mittelklasse gehört, durch ein klasse Design besticht, modernste Technik an Bord hat, Fahrspaß vermittelt und dabei mit 34 350 Euro bezahlbar bleibt. Na, das ist doch was! Damit nimmt Infiniti ganz klar die Konkurrenz aufs Korn – den BMW 3er, den Audi A4 und die Mercedes-Benz C-Klasse. Ein klarer Nachteil für Infiniti ist allerdings, dass keine Kombi-Version geplant ist.
Schade auch, dass diese schicke Limousine keinen richtigen Namen bekommen hat. Sie wird emotionslos als Q50 bezeichnet. Doch gerade Emotionen entfacht der 4,79 Meter lange Viertürer mit seinen aufregenden Linien zweifellos. Die markante Front und kräftige Konturen machen das Fahrzeug unverwechselbar und veranlassen Neugierige zur Nachfrage.
Auch im Innenraum waren die Designer bemüht, etwas ganz Besonderes zu schaffen. Zwei Touchscreens dominieren die Mittelkonsole, Zierringe um die Instrumente, mattiertes Chrom, Klavierlack und Riffelblech auf den Konsolen – jedes Detail ist wohl durchdacht und auf luxuriöse Anmutung getrimmt. Das Platzangebot ist sowohl in der ersten Reihe, als auch im Fond wirklich üppig, und auch große Passagiere können bequem und entspannt reisen.
Schon das Einstiegsmodell hat neben der kompletten Sicherheitsausstattung auch eine umfangreiche Komfortausstattung an Bord – so das Infotainment-System Infiniti InTouch, einen Fahrmodus-Wahlschalter, das Start-Stopp-System, eine Rückfahrkamera, das Geräuschunterdrückungssystem, eine aktive Spursteuerung, eine Zwei-Zonen-Klimaanlage und eine Ski-Durchreiche.
Als Antriebe stehen für den Q50 ein 125 kW/170 PS starker 2,2-Liter-Vierzylinder-Dieselmotor, der als erstes Aggregat aus der Kooperation mit Mercedes-Benz stammt, sowie ein Hybrid-Antrieb – eine Kombination aus einem 3,5 Liter-V6 mit 225 kW/302 PS und einem 49 kW/67 PS starken E-Motor und zwei Kupplungen – zur Wahl. Auf Strecken von einigen hundert Metern und bei niedrigen Geschwindigkeiten fahrt der Q50-Hybrid auch rein elektrisch. Das drückt den Normverbrauch auf 6,2 Liter pro 100 Kilometer. Doch wenn es darauf ankommt, ist dieses Fahrzeug eine Rakete mit enormem Sprintvermögen: So wird Tempo 100 aus dem Stand in 5,1 Sekunden und die Spitze bei 250 km/h erreicht.
Aber auch der Diesel macht seine Sache nicht schlecht und ist zum Basispreis zu haben, während es die Hybrid-Version erst ab 51 356 Euro zu kaufen gibt. Mit seinem sehr ordentlichen Drehmoment von maximal 400 Nm schafft er ebenso ordentliche Fahrleistungen: Von Null auf Tempo 100 geht es in 8,7 Sekunden, mit Siebengang-Automatik in 8,5 Sekunden, und maximal wird Tempo 231 erreicht. Den Verbrauch gibt Infiniti mit 4,4 Litern pro 100 Kilometer an.
Der Q50 arbeitet mit Heckantrieb; für die Hybridversion ist auch Allradantrieb erhältlich. In jedem Falle überzeugen die Handling-Eigenschaften der neuen Limousine – nicht zuletzt durch eine Weltneuheit: die direkt-adaptive Lenkung, die es zum einen erlaubt, mühelos zu manövrieren und zum anderen, mit einer straffen Lenkung sportlich-dynamisch zu agieren. Dabei kann der Fahrer die Lenkkraft und die Lenkübersetzung ganz individuell einstellen und für sich speichern. Der Lenkwunsch des Fahrers wird per Sensoren und Elektromotoren umgesetzt – die Lenksäule wird damit eigentlich überflüssig. Weil elektrische Systeme aber auch einmal ausfallen können, ist sie dennoch für den Notfall an Bord.