
Berlin, BRD (Weltexpress). Am Ende siegte die aktuelle Mannschaft der TBV Lemgo GmbH & Co. KG in der mit angeblich 8 201 Zuschauern gefüllten Berlin Max-Schmeling-Halle gegen die der Füchse Berlin Handball GmbH. Wie so oft vertraute Füchse-Cheftrainer Nicolej Krickau seinen Stammspielern. Doch der Stamm hielt am Sonntagabend nicht, was er versprach.
Erstaunlich viele Konzentrationsmängel sowohl in der Abwahl als auch im Angriff waren zu beobachten. Mancher teilnehmende Beobachter kam auf eine Handvoll bis zu einem Dutzend Ballverluste, die den gesetzten Angreifen sonst nicht oder höchst selten passieren. Und siehe da, der Kader ist nicht groß genug und die Ergänzungsspieler nicht gut genug, um in der höchsten Liga der BRD permanent auf höchstem Niveau zu spielen. Das gelingt auch nicht in der verlogen Champions League genannten Veranstaltung auf halb europäischer Ebene, doch mit Glück, also mit Können, Wollen und Dürfen gelangen bisher neun Siege in neun Begegnungen. Die letzte sportliche Auseinandersetzung fand Donnerstagnacht gegen einen Kader einer Kapitalgesellschaft aus Ungarn statt. Über weite Strecken hielt der Gegner mit, so daß das Punktspiel eines auf Augenhöhe war. Mit letzten Anstrengung fuhren die Füchse genannten Spieler den Sieg ein. Das war ein erkämpfte Sieg, der viel Kraft kostete und bei dem Lasse Andersson mit zehn Toren herausragte.
Gegen die von Cheftrainer Florian Kehrman betreute Mannschaft mißlang nicht nur Andersson das eine oder andere Zuspiel. Zudem scheiterte er in aussichtsreichsten Situationen das eine oder andere Mal am herausragenden Constantin Möstl, der wie Lasse Ludwig von der ersten bis zur letzten Minute das Tor hütete. Er war nicht der einzige Angreifer, der völlig frei das Runde nicht im Eckigen unterbrachte. Lasse Ludwig kam auf ein Dutzend Paraden, Constantin Möstl auf 13, wobei er zwei Strafwürfe hielt.
Nach einer Viertelstunde setzten sich Gäste leicht ab und blieb fortan fast immer mit einem oder zwei Toren vorne, sogar für kurze Zeit mit drei Toren wie beim Stand von 15:12 oder 20:17. Als sich die Füchse gerufenen Spieler der Füchse Berlin Handball GmbH auf 31:31 herankämpften, was Kraft kostete, hielten beim vom Kehrman betreuten Kader dieses Mal die Nerven. Auswärtssieg. Ergebnis für die Gäste: 34:33 (16:14).
Vor dem herausragenden Torhüter Möstl spielten Hendrik Wagner, Tim Suton und Lukas Hutecek eine starke Begegnung im Rückraum und Leve Carstensen auf Linksaußen. Sie waren im Angriff Garanten für den Gewinn dieses Punktspiels.
Bei den den Füchsen Berlin fand ein Spiel über die Außen in der ersten Halbzeit nicht statt, jedenfalls nicht erfolgreich.
Um in allen drei Wettbewerben auf höchsten NIveau erfolgreich spielen zu können, reicht die Qualität des aktuell zur Verfügung stehenden Kaders der Füchse Berlin Handball GmbH nicht aus. Max Günther, Lauro Pichire und Pius Joppich sind Bankdrücker und auch Aitor Ariño Bengoechea und Nejc Cehte saßen lange auf der Bank.
Weltklassehandballer wie Andersson oder Matthias Gidsel, die generell sehr viel Einsatzzeiten bekommen, können nicht immer das Eisen aus dem Feuer holen. Spieler wie Matthes Langhoff, der gut spielte und fünf Treffer erzielte, brauchen auch im Angriff mehr Einsatzzeit und müssen mehr Verantwortung schultern.
Stimmen zum Spiel:
Florian Kehrmann: „Ich bin jetzt schon etwas länger Trainer in Lemgo und freue mich sehr, dass ich heute zum ersten Mal hier in Berlin gewinnen durfte. Das macht mich wirklich stolz.
Wir hatten den Vorteil, dass wir immer wieder wechseln und so neue Reize setzen konnten. Im Spiel mit vier Rückraumspielern haben wir verschiedene Auftakthandlungen gewählt, um Berlin immer wieder anders anzugreifen.
Wir nehmen die beiden Punkte sehr gerne mit, wissen aber auch, dass das für uns ein guter Zeitpunkt war. Wir konnten uns lange auf das Spiel vorbereiten, während Berlin aus einem intensiven Champions League-Spiel gegen Veszprém kommt“
Nicolej Krickau: „Das war leider ein verdienter Sieg für Lemgo. Das zeigt nach dem Sieg gegen Veszprém am Donnerstag das ‚Up and Down im Showbiz‘. Das ist ein wirklich schlechtes Ergebnis für uns, aber wir müssen erst einmal auf unsere Leistung und unseren Prozess schauen.
Lemgo hat unfassbar diszipliniert gespielt. Wenn sie dann noch effektiv sind, dann wird das Tempospiel herausfordernd.
Unsere Anzahl unprovozierter Fehler im Angriff war zu hoch, um ein Bundesliga-Topspiel zu gewinnen.“
Fakten zum Spiel
Füchse Berlin Handball GmbH: Lasse Ludwig (12 Paraden), Pius Joppich; Max Darj, Lasse Andersson 6, Aitor Ariño Bengoechea, Tobias Gröndahl 4, Mathias Gidsel 8, Tim Freihöfer 5/1, Nejc Cehte, Lauro Pichiri, Matthes Langhoff 5, Hákun West av Teigum 2, Max Günther, Mijajlo Marsenic 3
TBV Lemgo GmbH & Co. KG: Constantin Möstl (13 Paraden / 2 Strafwürfe), Linus Borreck; Lukas Hutecek 4, Nicolai Theilinger, Samuel Zehnder 1, Jan Mudrow, Frederik Simak, Bobby Schagen 2, Leve Carstensen 6, Adam Nyfjäll 1, Tim Suton 6, Joël Willecke 2, Niels Versteijnen 4, Hendrik Wagner 8, Jarnes Faust
Schiedsrichter: Fabian Baumgart / Philipp Dinges
Strafminuten: 6 / 8












