
Die und noch viel mehr wollen aber nicht nur wandern, sondern auch fahren, Bus vor allem und zwar den mit dem Stern. Mercedes-Benz ist Marktführer in der Türkei, wo vor fast 50 Jahren die Geschichte mit den Mercedes-Benz-Omnibussen begann.
Anfang Dezember 1966 gründete die damalige Daimler-Benz AG mit zwei türkischen Teilhabern die Otomarsan A.S. Damals wurde zwar auch in Istanbul produziert, jedoch in Davutpasa. Ab 1968 rollte der Linienbus O 302, der in Lizenz gebaut wurde, aus der Halle. Der Laden lief und die Daimler-Benz AG stockte 1989 ihre Anteile auf 50,3 Prozent auf. Im November 1990 wurde aus der Beteiligungsgesellschaft die Mercedes-Benz Türk A.S. Im Juni 1995 legten die Lohnarbeiter im Werk Hosdere los, so dass aus der modernen Omnibusfabrik mit 30 000 Quadratmeter überdachter Produktionsfläche jährlich rund 2000 Busse rollten.
Heute werden in Hosdere Stadt-, Überlandlinie- und Reisebusse sowie Setra Überlandlinienbusse gebaut. Werksleiter Dr. Martin Walz: „Wir haben kürzlich die Marke von 75 000 produzierten Bussen“ erreicht. Für diesen Erfolg floss ein großer Teil des Geldes, dass Daimler seit Gründung 1967 in die Werke in Istanbul und Aksary, wo Lastkraftwagen hergestellt werden, steckte, von 885 Millionen Euro ist die Rede, ins Werk Hosdere, wo heute rund 4 500 Omnibusse in einem Jahr gebaut werden.
Britta Seeger, die seit August 2015 das operaitve Geschäft der Mercedes-Benz Türk als „Präsidentin & CEO“ führt, freut sich über einen Marktanteil der Marke Mercedes-Benz Reisebusse von, wie Schick in seiner Ansprache festhält, „fast 64 Prozent“. Schick, rank, schlank und blond, bedankt sich bei allen am Busbau beteiligten. Die Belegschaft arbeitet derweil an Dutzenden Bussen.
Dr. Walz gibt in seiner kürzeren und knappen Rede harte Fakten und nackte Zahlen zum Besten aber auch diesen Hinweis, den wir gerne weitersagen. Mercedes-Benz Türk unterstützt in einem sozialen Projekt mit dem Namen „Jedes Mädchen ist ein Stern“ vor allem Mädchen bei einer besseren Schulbildung, eine bessere Ausbildung und universitäre Bildung. Walz freut sich, dass heute im Werk Hosdere 20 dieser geförderten Mädchen arbeiten. Der Anteil der Frauen betrage 35 Prozent, Tendenz hoffentlich steigend, und der Anteil unter den Teamleitern läge bei 18 Prozent, Tendenz hoffentlich stark steigend. Zwar lässt sich Martin Walz nicht auf meine Forderung festnageln, als wir über Offene Gesellschaften und ihre Feinde reden, aber er redet nicht nur, er kann auch zuhören, zeigt sich offen. Frau Seeger sind feministische Fortschritte auch zuzutrauen.
Leuchtende Beispiele für eine gerechte Gesellschaft sind in der Türkei notwendiger denn je. Unter Recep Tayyip ErdoÄŸan und der Mehrheitspartei AKP werden Schriftsteller und Journalisten unterdrückt, verfolgt, verhaftet, gefoltert. Die Türkei führt wieder Krieg gegen Kurden im eigenen Land und in fremden Ländern. Die Korruption nimmt zu. Die Demokratie nimmt ab. Unter Erdogan wurden – frei nach dem Nationalisten Ziya Gökalp – die Minarette zu Bajonetten, die Moscheen zu Kasernen, die Gläubigen zu Soldaten. Die Türkei ist schon lange nicht mehr Atatürks Land, die Leute vertreten mehrheitlich nicht mehr republikanische Werten und Laizismus. Leider. Gut, wenn ein Stern leuchtet. Jupheidi fiderallala!















