Berlin, Deutschland (Weltexpress). Rüdiger Frank ist ein profunder Kenner Nordkoreas. Er bereist das Land seit Jahrzehnten, kennt Hinz, Kunz, auch deren Großeltern und den Hund der Nachbarn. Wobei Hunde in Nordkorea keine guten Karten haben, sie landen gern mal im Kochtopf. Ich war zwar noch nie in Nordkorea, kann aber über lecker Hundesüppchen, genossen in Vietnam, ganze Kladden füllen.
Zurück zu Herrn Frank: Er hat tatsächlich ein sehr unterhaltsames und auch recht lustiges Buch vorgelegt, dass uns Wohnzimmergespenstern das Land der finsteren Kimsippe sehr nahe bringt. Ob er bei seiner Gratwanderung mit Klischees aufräumt, wissen nur die Kims und erfahrene Reisende, mich begeisterten der Sound des Buchs und sein Informationsgehalt.
Ob fiese Zensur, ein Potpourri der schönsten Straftaten (von Ausländern) oder das wunderbare Thema Shopping, ob Charme sozialistischer Bauten, das Plantschen im Meer, das Austricksen von Aufpassern oder die Beschreibung schrecklicher Menschenrechtsverletzungen: Franks Werk bietet alles, was man von einem Buch über Nordkorea erwarten kann.
Ich gebe eine ganz klare Kaufempfehlung ab. Wer weiß, wie lange der irre Trump den irren Kim noch gewähren lässt?
Bibliographische Angaben
Rüdiger Frank, Unterwegs in Nordkorea, Eine Gratwanderung, 352 Seiten, 64 farbige Abbildungen, Gebundenes Buch mit Schutzumschlag, Format: 13,5 x 21,5 cm, Verlag: Deutsche Verlags-Anstalt, München 2018, ISBN: 3-421-04761-8, Preise: 20 EUR (D), 20,60 EUR (A), 27,90 CHF