Das zeigte auch das überragende Interesse und die große Beteiligung an Kunstinteressierten in Wien in der Dorotheergasse. Auffallend denn auch das Titelbild des Kataloges von Max Ernst, ein abstraktes Gemälde, das Tanzen suggeriert, und das sorgte auch bei den Bietern für viel Bewegung: Ein Interessent aus Deutschland sicherte sich für 605.300 Euro das faszinierende „Les jeunes et les jeux twistent“ des bedeutenden Surrealisten und Dadaisten. Mithilfe der von ihm erfundenen Frottage-Technik, einer Art Durchreibeverfahren und den kleinteiligen Farbabstufungen schuf er ein reliefhaftes, vibrierend-lebendiges Bild voll Dynamik (Kat. Nr. 803). Tänzelnde Beine führten auch bei einem weiteren großen Surrealisten, Victor Brauner, zum Erfolg. Seine „Interconnaisance“ erreichte 168.300 Euro (Kat. Nr. 804).
Egon Schieles „Sitzender weiblicher Akt“ mit seinen klaren, reduzierten Linien und seiner kühnen Perspektive reüssierte bei hervorragenden 398.400 Euro . Noch mit ihrem männlichen Pseudonym signierte 1923 Tamara de Lempicka ihr Bild „Nu couché sur un sofa“ („Akt auf einem Sofa“), das auf 179.800 Euro angesteigert wurde. Gustav Klimts Bleistiftstudie „Wasserschlange“ – ein am Bauch liegender weiblicher Akt von 1907 – übertraf mit 110.100 Euro bei weitem die Erwartungen des Auktionshauses.