Zudem zeigt der von vielen Zuschauern und auch einigen Journalisten in Berlin und Brandenburg geforderte Nachwuchs, wenn er dann darf, und seit einigen Spieltagen dürfen die Jüngeren ran und raus auf das Eis, sie bekommen mehr Eiszeiten denn je, dass sie es auch nicht besser können. Noch nicht lautet dann das in Worte gekleidete Prinzip Hoffnung.
Die Berliner Eisbären sind in dieser gesamten Saison nicht gut genug für die Playoff-Plätze. Die derzeitige Tabelle, die bekanntlich nicht lügt, weist den amtierenden Meister auf Platz neun mit nur 54 Punkten. Zehn Punkte fehlen bis zum begehrten sechsten Platz der DEL-Tabelle, auf dem aktuell die Adler aus Mannheim mit 63 Punkten hocken. Wer am Ende der Hauptrunde auf den Plätzen eins bis sechs steht, der erreicht dadurch das Playoff-Viertelfinale. Eisbären-Manager Peter John Lee erinnert sich an alte, „schwere Zeiten“ und schrieb fürs Hallenheft: „Nun sind wir wohl endgültig in unserer schwersten Zeit seit 2007 angekommen. Damals landeten wir nach zwei gewonnenen Meisterschaften mit 55 Punkten auf Rang neun. Genau dort, wo wir jetzt auch stehen.“
Nach der Niederlage blieben die Berliner dort stehen, doch durch den 4:3 Sieg der Grizzly Adams Wolfsburg in Berlin schoben sich die Niedersachsen vom sechsten auf den vierten Platz mit nunmehr 68 Punkten vor. Der neunte Platz ist nun nicht nichts, denn die Plätze sieben bis zehn berechtigen zur Teilnahme an der ersten Playoff-Runde. Doch damit wäre der Weg ein ungleich schwerer. Außerdem wollen die Rooster aus Iserlohn mit 49 Punkten auch noch in diese Runde reinrutschen. Selbst Straubingen mit 43 Punkten und Schwenningen mit 41 Punkten scheinen noch nicht aus dem Rennen.
In Anbetracht der lauen Lage einer eine Trostrunde spendenden Tabelle zeigt Lee einerseits Verständnis für Enttäuschungen, andererseits wolle er aber die Ruhe bewahren. Vor Anpfiff der Begegnung am Dienstagabend in der hohen Halle am Berliner Ostbahnhof bewahrten auch die Zuschauer die Ruhe. Nur ganz wenige Fans pfiffen als der Name des Trainers, als Jeff Tomlinson vom Hallensprecher genannt wurde. Der Name des Managers, das wollen wir nicht verschweigen, wird nicht erwähnt und so konnte niemand der 11 900 Zuschauer durch Auspfeifen nach der Namensnennung seinem Ärger über eventuelle vermutete Managementfehler Luft verschaffen. Mehr und mehr meinen, dass die Macht der Möglichkeiten geschwunden sei, doch ob deswegen das berüchtigte und als „Ruhe bewahren“ beschworene Abwarten und Tee trinken Besserungen bringen, bleibt – soviel Humor muss sein – abzuwarten. Vielleicht steckt hinter der vorgeblichen Friedhofsruhe Tricksen und Täuschen und dem bisher geneigtem Publikum werden Reiche mit Spendierhosen und Spieler, die die Hosen nicht voll haben, präsentiert. Wer weiß?!
Vom Spiel der Berliner gegen die Grizzly Adams Wolfsburg wissen wir zu berichten, dass der Eisbär den Anfang verschlief, dann mit Mark Bell und Travis james Mulock gleich zwei auf die Strafbank mußten (10.). Die Gunst der zwei Strafminuten mit ordentlicht Überzahlspiel nutzte Jefffrey Likens. Er traf zur 1:0-Frühung (12.). Erwähnenswert wie Torhüter Sebastian Elwing erst einen Penalty verursachte und dann die Bemühung von Christoph Höhenleitner zunichte machte (14.). Den Rückstand drehten Darin Olver (16.) und Shawn Lalonde (18.). Im zweiten Drittel erhöhte Laurin Braun (26) und die Eisbären hätten die gute Führung in Überzahl, Aaron Brocklehurst wurde wegen Beinstellens auf die Strafbank geschickt, in eine sehr gute verwandeln können. Das Überzahlspiel war ansehnlich, aber nicht effektiv. Wolfsburg kam zurück ins Spiel. Patrick Pohl (38.) mit dem Anschlußtreffer und Sebastian Furchner (39.) mit dem Ausgleich noch zum Ende des zweiten Drittels nahmen den Berlinern den Wind aus den Segeln. Der Siegtreffer durch Furchner war nur noch eine Frage der Zeit. Das anschließende Aufbäumen gegen die Niederlage kam zu spät und blieb fruchtlos.