Zum „Rückspiel“ in der deutschen Hauptstadt reisten nicht nur Eishockeyspieler vom Niederrheiner sondern auch Eisbärin Paula von Greenpeace aus Hamburg an. Sie heimsten nicht nur Beifall ein sondern nahmen Punkte und Unterschriften mit. Nach 60 mittelmäßigen Minuten Eishockey vom Tabellenende zeigte der Videowürfel 2:2. Overtime und Penaltyschießen mussten her, um erneut einen Sieger zu ermitteln. Vor 12.560 Zuschauern am Freitagabend zeichneten sich erneut die Torhüter aus. Vor dem Haifischkasten Dany aus den Birken und vorm Berliner Tor Petri Vehanen, der einmal mehr hinter sich greifen musste. Am Ende siegten die Gäste aus der Domstadt mit 3:2.
Zwar begannen die Berliner willens- und läuferisch stark, doch nach dem 1:0 in der ersten Spielminuten durch Jim Sharrow wurden weitere Möglichkeiten zwar herausgespielt, doch nicht genutzt. Effektiv hingegen John Tripp nach einem Ausflug vors Berliner Tor mit einem Abstauber. 1:1 nach dem ersten Drittel.
Im zweiten und letzten Dritten sahen wir zwei Tore. Erst die erneute Führung für Berlin durch Frank Hördler bei einer 5:3-Überzahl-Situation, dann der erneute Ausgleich durch Moritz Müller.
Die Eisbären schwimmen im unteren Drittel der Tabelle rum und verlieren wie Eisbären Paula allmählich das Feste unter den Füßen. Als Luftikuss zeigte sich nach dem Spiel einzig und allein Cheftrainer Jeff Tomlinson, der auf die Frage einer Journalistin, ob das vor der Saison ausgegebene Ziel nach wie vor sei, nach der Hauptrunde unter den ersten vier Top-Teams zu sein, antwortete: „Das ist immer noch das Ziel.“ Mit mehr Männern auf der Bank und mehr Konstanz sei das bei der Dichte in der Breite möglich.
Doch um am Ende oben zu stehen, müssen die Eisbären Berlin gegen die Schwachen siegen und gegen die Guten wie auch mal gewinnen. Am Sonntagabend gegen die Adler aus Mannheim sollten sie damit beginnen. Mit 34 Punkten nach 24 Spielen steht der Rekordmeister (daran erinnerten die Berliner Fans zu Beginn der Begegnung) auf dem 9. Rang.
Tomlinson sprach übrigens auch davon, ein „in jeder Hinsicht“ ausgeglichenes Spiel und zwei tolle Torleute gesehen zu haben. Zudem meinte er, dass ein Teffer bei 13 Penalty-Versuchen in zwei Spielen gegen Köln unakzeptabel seien.
Gäste-Trainer Niklas Sundblad machte einen Playoff-Charakter aus, zeigte sich verärgert über die vielen Strafen und zufrieden über den Kampfgeist seiner Mannschaft, von dem der ganze Kader Einsatz erhielt, die nicht nur zwei Mal zurückgekommen sei sondern den Zusatzpunkt geholt habe. Er kündigte mit einem Schmunzeln an, das Penalty-Schießen üben zu lassen.
Wenn Übung den Meister macht, dann dürfen wir gespannt sein.