Die kaiserliche Auszeichnung aus dem Fernen Osten tut dem kleinen Hessen auch deshalb gut, weil die Koinzidenz gleich doppelt besteht. Rebecca Horn stammt aus dem hessischen Odenwald und sie ist die diesjährige Trägerin des Hessischen Kulturpreises, über deren Auslobung im März 2010 der Weltexpress einen langen und zustimmenden Artikel brachte (vgl. Link). Die Überreichung des Preises findet am 13. November in Wiesbaden statt und soll auch das peinliche Theater um die letztjährige Vergabe an vier Kirchenvertreter vergessen lassen. „Das künstlerische Schaffen von Rebecca Horn zeichnet sich durch die Vielfalt ihrer Betätigungsfelder aus. Mit ihren Installationen, Performances und Filmen überrascht sie die Kunstwelt immer wieder aufs Neue und besticht durch die Anziehungskraft ihrer Werke. Wir sind stolz und glücklich, dass unsere Entscheidung, sie mit dem Hessischen Kulturpreis auszuzeichnen, sich als wegweisend zeigt und in weiteren Ehrungen wiederspiegelt“, sagte Bouffier, der sich entweder als Kunstfreund ausgibt oder seine Abteilung positiv arbeiten läßt..
Die wichtigsten Aussagen zur Person und Künstlerin Rebecca Horn unsererseits finden Sie im angesprochenen Artikel. Hinzu kam ihre Inszenierung bei den diesjährigen Mai-Festspielen in Wiesbaden, wo sie sich tollkühn an die Strauss-Oper „Elektra“ heranwagte. Über den Praemium Imperiale wissen wir nur, daß er als „Nobelpreis der Künste“ gilt, mit 15 Mio. Yen (138.000 Euro) dotiert ist und eine Gruppe von Preisträgern zusammenfaßt. Für dieses Jahr sind es außer Rebecca Horn der Architekt Toyo Oto, die Schauspielerin Sophia Loren, der Pianist Maurizio Pollini und der Konzeptkünstler Enrico Castellani. Keine schlechte Gruppe.