Frankfurt am Main, Deutschland (Weltexpress). Über New York mag dieser Tage die Sonne scheinen, aber nicht über der Wall Street, wo sie sich zusammenziehen. Bei immer mehr Banken brechen die Gewinne ein. Immer mehr faule Kredite tauchen in den Büchern. Die Rückstellungen wegen Kreditausfällen werden immer größer.
Unter der Überschrift „Gewinn von JPMorgan bricht um 70 Prozent ein“ wird im „Manager Magazin“ (14.4.2020) mitgeteilt, dass bei der größten der Großbanken der VSA „wegen hoher Rückstellungen für gefährdete Darlehen … der Nettogewinn im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um rund 70 Prozent auf knapp 2,9 Milliarden US-Dollar“ gefallen sei.
Bankboss Jamie Dimon warnte längst vor einem „herben Gewinnrückgang im laufenden Jahr“ und „einer schweren Rezession“ in den VSA. Nicht mehr lange, befürchten Kenner und Kritiker, dann bleibt noch nicht einmal mehr ein Nettogewinn. Schließlich lag der Nettogewinn Ende 2019 noch bei 9,2 Milliarden Dollar, worauf in „Reuters“ (14.4.2020) hingewiesen wird. Dimon wird dort unter dem Titel „Gewinn von JP Morgan bricht ein – Hohe Belastungen durch faule Kredite“ wie folgt zitiert: „‚Der Konzern ist aus einer Position der Stärke in die Krise gegangen‘, sagte er. JP Morgan sei mit einer Kernkapitalquote von 11,5 Prozent und mehr als einer Billion Dollar an liquiden Mitteln gut gerüstet.“
Dazu wird im „Handelsblatt“ (14.4.2020) unter dem Titel „Quartalszahlen – Faoule Kredite lassen Gewinn von JP Morgan einbrechen“ mitgeteilt, dass “ Amerikas Banken … unter dem Einbruch der Wirtschaft, die in Großteilen praktisch zum Stillstand gekommen ist“ leiden würden, zudem „unter Kreditausfällen und hohen Rückstellungen, die sie für künftige Ausfälle zurücklegen müssen“, aber auch „unter dem Leitzins, den die US-Notenbank Federal Reserve (Fed) im ersten Quartal in einer Notfallmaßnahme zurück auf die Spanne von 0 bis 0,25 Prozent gesetzt hatte, um die Wirtschaft, so gut es geht, zu stützen“.
Die Quartalszahlen der meisten anderen Banken, die nun nach und nach veröffentlicht werden müssen, dürften noch weit Schlimmeres befürchten lassen.