Zuvor hatte der arabischsprachige Fernsehsender Al-Jazeera berichtet, dass der tunesische Präsident mit einem Militärhubschrauber nach Malta geflogen war. Dort habe er eine zivile Maschine bestiegen und in ein Land am Persischen Golf weiter fliegen wollen. Unter den möglichen Zufluchtsorten wurden auch Ägypten, Malta und Frankreich genannt.
Frankreichs Staatspräsident Nicolas Sarkozy weigerte sich, den geflüchteten tunesischen Präsidenten ins Land zu lassen. Nach Angaben der maltesischen Regierung überflog Ben Alis Maschine die Insel und flog weiter nach Norden. Das französische Außenamt erklärte, es habe keinen Landeantrag gegeben.
Am Freitag hatte Ben Ali nach tagelangen Protesten der Bevölkerung die Landesregierung aufgelöst, Neuwahlen angesetzt und Premier Mohamed Ghannouchi mit der Bildung einer Übergangsregierung beauftragt. Zuvor hatten die Sicherheitskräfte in der Hauptstadt Tunis eine Demonstration von mehreren tausend Regierungsgegnern gewaltsam auseinandergetrieben.
Die Bevölkerung protestiert seit Dezember vergangenen Jahres vor allem gegen schlechte soziale Verhältnisse, ausufernde Korruption und Arbeitslosigkeit. Während der Unruhen kamen nach jüngsten Erkenntnissen etwa 70 Menschen ums Leben.
RIA Novosti