Fünf Freunde – Matt Dillon jagt das Ganoven-Quintett um Idris Elba im Bankräuber-Thriller „Takers“

Der Geist der Hybris spaziert durch ihr Leben und taxiert dessen öde Großartigkeit mit Kennerblick: „Nettes Haus. Coole Aussicht. Erstklassiger Scotch.“ „Ghost“ (Tip „T. I.“ Harris) redet wie die Karikatur des Rappers, der er jenseits der Kinoleinwand ist. Nicht nur das macht „Takers“ unheimlich. Die andern Mitglieder des Bankräuber-Quintetts erscheinen als die Hydes der vier Dr. Jekylls hinter dem fehlgeschlagenen Thriller-Experiment. Gordon (Idris Elba), John (Paul Walker) und A. J. (Hayden Christensen) wirken wie fiktionale Verkörperungen der vier Drehbuchautoren. Da Regisseur John Luessenhop ebenfalls am Drehbuch mitschrieb, vertritt ihn in „Takers“ ein Brüderpaar. „Ich hab einen Deal für euch.“, sagte Regisseur und Autoren ein Produzent. Sie müssen nur ein großes Ding drehen; die Filmfiguren in der Bank, die Filmemacher im Kino.

Vermutlich war der Finanzier so zwielichtig wie der als Co-Produzierende hinter der Kamera mitwirkende Rapper T. I., der den Filmcharakter „Ghost“ spielt. „Wir sind „Takers“. Wir nehmen, das ist, was wir machen.“, erklärt einer der Ganoven im Anzug. Hemmungslos bedient haben sich auch die Filmemacher am Fundus klassischer Krimi-Szenen. Ein erfolgreicher Überfall zur Einstimmung, das Luxusleben, dass die Gauner mit den Raubüberfällen finanzieren, die blutige Schießerei zum Finale. Nebenbei ein abgehalfterter Polizist (Matt Dillon), Polizeigewalt und Korruption. Angedeutete familiäre Probleme schaffen eine vage Parallele zwischen Kriminellen und Gesetzeshütern. Die Schauspieler sind in der seelenlosen Aneinanderreihung von Genreszene und Stilmitteln bloße Staffage. Idris Elba ist als einzig überzeugender Mime machtlos gegen das ausdrucksarme Ensemble, indem selbst Matt Dillon erschreckend plump agiert.

"Takers“ ist eine filmische Hommage an sich selbst. Mit den altbekannten Versatzstücken protzt der stereotype Thriller, als hätte er das Genre soeben erfunden. Die zwischen rauer Handkamera und blank polierter Hochglanzoptik wahllos changierenden Szenen scheinen aus „Americas Most Wanted“ und dem Musik-Clip eines Rap-Songs zusammen geschnitten. „Du kennst mich.“, kommentiert einer Charaktere selbstgefällig. „Ich mache meine Hausaufgaben.“ Doch ist alles nur abgeschrieben, gibt es trotzdem eine schlechte Note.

Titel: Takers

Land/ Jahr: USA 2010

Genre: Thriller

Kinostart: 28. Oktober 2010

Regie: John Luessenhop

Drehbuch: John Luessenhop, Peter Allen, Avery Duff, Gabriel Casseus

Darsteller: Idris Elba, Matt Dillon, Paul Walker, Tipp Harris, Chris Brown, Michael Ealy, Jay Hernandez, Steve Harris, Marianne Jean-Baptiste, Zulay Henao

Kamera: Michael Barrett

Musik: Paul Haslinger

Schnitt: Armen Minasian

Laufzeit: 107 Minuten

Verleih: Sony Pictures

www.takers-film.de

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