WissenschaftNaturwissenschaftenSportPferdesport Fotostrecke: Wotan – Vom Hufrollenentzündungstod zum Leben mit Barhufen in der Herde Von Stefan Pribnow - 8. Dezember 2016 Im Alter von drei Jahren lente ich, Wotan, eine junge Frau kennen, die sich anscheinend spontan in mich verliebte. © 1995 Heike Veit Wotan 1 von 11 Wir hatten viel Spass, waren auch erfolgreich auf Turnieren und kamen mit Schleifen heim, die leider nicht essbar waren, und gelegentlich verspürte ich einen stechenden Schmerz beim Springen und am Tag danach. ©1995 Heike Veit Als ich nach einem Springtraining morgens nicht mehr aus der Box kam, wurden 1996 grosse „Zysten“, Lollipops im Strahlbein VL, diagonostiziert, und Arthrose im Krongelenk rechts vorne als Grund für meine starken Schmerzen. Auch Lollipops würde ich lieber essen, doch eines besseren wurden wir noch belehrt, dass diese Löcher im Strahlbein nicht die Ursache für die Schmerzen sind, sondern die hohen Trachten und die langen Eckstreben drücken mit grosser Hebelwirkung auf den Strahlbeinbereich, auf die sogannte Hufrolle. Dadurch entzündete sich dieser Bereich. ABER dieser Zustand ist in relativ kurzer Zeit reversibel. Nur Mut Ihr lieben Leute! ©1996 Heike Veit Meine liebe Pferdefrau wollte das auch nicht hinnehmen, ich nahm mir die Eisen auf der Weide schon mal selber ab und es erfolgte ein sog. originaler Rettungsschnitt mit einer wunder-vollen Hufbearbeitung. Es geschah ein Wunder: Die Schmerzen waren wie weggeblasen und ich konnte sogar wieder am kleinen Hausturnier teilnehmen, wir hatten grosse Freude es den Anwesenden zu zeigen, was nach dieser Diagnose möglich ist ©1995 Heike Veit Ohne Eisen und das ganze Jahr auf der Weide mit anderen Pferden, das war eine schöne Zeit am Rhein. Doch wir zogen 2002 in die kleine Schweiz und hier ist bekanntlich alles etwas kleiner, sodass ich nicht mehr so viel Platz hatte wie am Rhein. Und, oh Schreck, mein Frauchen hatte durch die Geburt ihrer Tochter vergessen, welche Trachtenhöhe und wie wenig Eckstreben ich vertrage. Und es kamen die Schmerzen zurück. © 2006 Heike Veit Die Lahmheit. Eine Frau, die Hiltrud genannt wurde, und ein gewisser Peter, zeigten meiner Reiterin in Tübingen wieder, wie man trimmen muss. Direkt als sie nach Hause kam, schnitze sie meine Hufe …. Die Schmerzen verschwanden so spontan wie sie gekommen waren.. wie Magie. Meine Pferdefrau erklärt überall in Ihren Kursen, dass es keine Magie ist, sondern pure Physik und Biologie, sie war anscheinend erstaunlich lernfähig als Mensch. © 2006 Heike Veit Schon recht bald befreite sie mich instinktiv auch von dem Gebiss im Maul, wofür ich ihr sehr dankbar war. Nicht nur meine Reiterin, sondern auch ich bekam ein Lächeln im Gesicht. © 2013 Heike Veit Zum Dank ließ ich auch ihre kleine Tochter Samina auf meinen Rücken und führte sie sicher durch den Schnee. Mein Selbstbewußtsein war sehr gestiegen, seit mir niemand mehr die Zunge einquetschte. © 2013 Heike Veit Im März 2016 hatte ich dann meinen 30. Geburtstag. Meine Pferdefrau, gerade 50 geworden, ließ sogar eine Briefmarke von uns anfertigen. - Ich glaube, sie liebt mich immer noch. ©2016 Heike Veit Wir machten eine schöne Wanderung. Nach dem Bad im Bieler See war ich so aufgeweckt, dass sie lieber auf meinen Rücken stieg, denn sonst wäre sie nicht mehr mitgekommen bei meinem schnellen Schritt. Meine Reiterin trug einen großen Hut und sah damit sehr gut aus. © 2016 Heike Veit Seit 2012 leben wir jetzt in der großen Schweiz auf einer grünen Wiese mit Bäumen und Kräutern, mit vielen hohen Bergen rundherum. - Alles was ein Pferdeherz sich wünscht! - © 2014 Heike Veit Lollipops und Zysten sind kein Grund für Schmerzen. Mit richtiger Hufbearbeitung und artgerechte Haltung können anscheinend aussichtslose Hufkrankheiten rehabilitiert werden. Ich kann mit Fug und Recht sagen: "Der Euthanasie bin ich knapp entronnen!" © 2015 Heike Veit