Berlin, Deutschland (Weltexpress). Die mächtige Tanne vor dem Forsthaus der Unioner haben die Eisernen mit hunderten Lichtern geschmückt. Diese Strahlkraft symbolisiert praktisch beim letzten Heimspiel der Saison den Glanz des 1. FC Union Berlin, der auch nach dem 0:0 gegen die Freiburger keineswegs verblasste.
Die 5 000 Fans in der damit coronakonform ausverkauften Arena sahen ein Spiel mit zahlreichen Ohnmachtsmomenten. Entweder weil die Eiserner den Ball nicht in den Freiburger Kasten bugsierten oder weil auf der anderen Seite Keeper Andreas Luthe seine Streckfähigkeiten bis zum letzten Zentimeter austesten musste, um Treffer der Breisgauer zu vermeiden.
Freiburgs-Trainer Christian Streich lobt die Entwicklung der Wuhlheider: „Wenn man bei Union einen Punkt holen kann, ist das immer ein gutes Ergebnis. Chapeau, was die Berliner geleistet haben.“ Die Berliner Sport-Fans sehen dass ebenso wie der Freiburger und wählte den 1. FC Union zur „Berliner Mannschaft des Jahres“. Gut so! Streich kann allerdings locker den Gönner geben, schließlich schaut er von Platz fünf auf die Union auf Platz acht herab.
Allerdings fehlen den Unionern bis zu einem Champions-League-Platz nur drei Punkte. Das kann sich schon am Wochenende ändern, denn die Profi-Fußballer sitzen noch nicht unterm Weihnachtsbaum. Die Berliner müssen am Sonnabend im Ruhrpott beim VfB Bochum ran. Was Union-Trainer Fischer zu der Aussage trieb: „Die Bundesliga ist bis auf Bayern München sehr ausgeglichen. Wir müssen deshalb auch gegen Bochum voll konzentriert auflaufen.“ Ein Ausrutscher wie mit dem 0:1 gegen Greuther-Fürth sollte nicht wieder passieren. Zwei Spiele ohne Torerfolg sind genug.
Trainer Fischer zeigt Verständnis für seine Kicker: „Den Ball über die Linie zu bekommen ist im Profifußball nicht so einfach.“ Am Sonnabend soll sich das ändern. Die Köpenicker werden wohl besonders Sebastian Polter in ihre Kontrolle einbinden. Also ein Art Folter für Polter? Der Ex-Unioner kristallisiert sich in Bochum mit sechs Treffern immer deutlicher zum Torjäger heraus, eine Rolle, die er beim 1. FC Union bestens ausfüllte.
Die Fans denken besonders gern an Polters Tor gegen Holstein Kiel am 25. September 2018. Dieses Fallrückzieher-Tor kürten die Fans bei der ARD zum „Tor des Monats“. Polter half mit, die Eisernen von der zweiten in die erste Bundesliga zu schießen. Die Männer aus der „Alten Försterei“ werden ihren Ex-Kollegen deshalb besonders scharf ins Visier nehmen.