Euphoriefrei aus der Minikrise – Borussia Dortmund siegt ohne große Probleme bei Drittliga-Zweiten 1. FC Magdeburg 5:0

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BVB 09 Borussia Dortmund steht auf einer Fahne in Schwarz auf Gelb. Quelle: Pixabay

Magdeburg, Deutschland (Weltexpress). Es ist nicht so, dass Peter Bosz viel auf hohe Siege gibt. Auch nach dem 5:0 im Zweitrundenspiel des DFB-Pokals beim Drittliga-Zweiten und einzigen DDR-Europapokalsieger (1974) 1. FC Magdeburg blieb der Trainer von Bundesliga Borussia Dortmund – erster deutscher Europapokalsieger überhaupt (1966) – aufreizend euphoriefrei in seiner Analyse. „Ich bin zufrieden. Natürlich auch mit dem Ergebnis. Aber wir müssen weiter hart arbeiten.“ Ein Schritt aus der Minikrise.

Bosz, der den Pokalverteidiger souveräner als vermutet ins Pokal-Achtelfinale in Magdeburg führte und seit vier Monaten sportlich die Verantwortung trägt, hat weiter die Schwächen seiner Mannschaft trotz der Tore von Gonzalo Castro (41.), Alexander Isak (47.), Andrej Yarmolenko (73.), Marc Batra (79.) und Shinji Kagawa (90.) im Blick. Denn zuletzt besaßen die Auftritte in der Fußball-Bundesliga mit der Heim-Niederlage gegen RB Leipzig und dem Unentschieden bei Eintracht Frankfurt (2:2) eher mäßigen Anstrich. „Wir haben anfangs im Spielaufbau nicht gut agiert, dort unsere Schwierigkeiten.“ Mit denen musste er bereits vor Spielbeginn auskommen, denn Torgarant Pierre-Emerick Aubameyang hatte wegen muskulärer Probleme abgesagt. Was Bosz das nächste Problem bereitet: Mit seiner Torvorlage zum 1:0 und seinem Treffer zum 2:0 machte Isak nachhaltig klar, er ist vielleicht doch das Toptalent, als das er im Januar zu den Borussen stieß. Jedenfalls irrlichterte die Magdeburger Hintermannschaft auffällig, sobald der Schwede seine Arbeit verrichtete. Bosz: „Er hat Auba gut vertreten.“

„Es ist immer schwer gegen einen Bundesligisten“, sagte dann auch hernach Magdeburgs Trainer Jens Härtel. Er mache niemandem einen Vorwurf. Es sei seiner Mannschaft nur phasenweise gelungen, die Bälle wie geplant hinter die gegnerischen Linien zu bekommen. „Das macht dann schon den Unterschied zwischen einem Champions-League-Teilnehmer und uns als Drittligisten aus.“ Klar sei ein 0:5 nicht schön. Besonders auch für Torhüter Alexander Brunst („Fünf Dinger sind einfach zu viel, auch weil so ein 0:1 kurz vor der Pause ja bitter ist“), den Härtel neu in der Startelf präsentierte und der seine Sache „sehr ordentlich machte und uns vor frühen Rückständen bewahrt hat“. Kapitän Marius Sowislo setzte den Schwerpunkt für die Saison: „Leider ist uns die Sensation nicht geglückt. Der Fokus liegt jetzt klar auf der Meisterschaft.“ Sein FCM-Kollege Christian Beck resümierte: „Wir sind viel hinterher gerannt. Da liegt der Klassenunterschied. Das müssen wir jetzt abhaken und voll auf die Liga konzentrieren.“ Der Stürmer sah kaum einen Stich gegen die dichte Hintermannschaft: „Sehr schwierig, laufintensiv. Dortmund hat den Ball mehr laufen lassen, das hat man in der Luft dann auch gemerkt.“

In diesen Luft- und Angriffskämpfe konnte Bosz auch wieder auf Kapitän Marcel Schmelzer aufbieten. Den Magdeburger, der mit mit jungen 16 Jahren dann nach Dortmund kam. „Wir hatten verabredet, dass er 60 Minuten spielt“, sagte der BVB-Trainer. Über Magdeburg und seine Fans habe Bosz mit Schmelzer, den Kapitäns-Kollege Sowislo zum Anstoß mit „Willkommen zu Hause“ begrüßt hatte, zuvor auch gesprochen. So wusste der Niederländer, was auf ihn zukommt – eine ausverkaufte Arena im Hexenkessel-Format. Nur genau diese Atmosphäre kennen die Dortmunder. Prompt landeten sie dann den höchsten Auswärtssieg der laufenden Saison. Ein Wink auf alte Stärke? Es hat ganz den Anschein. Bosz wechselte noch ein paar Worte mit seinem Gegenüber Jens Härtel und ließ Magdeburg euphoriefrei, dennoch mit einem guten Gefühl hinter sich.

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