Erst der Regen, dann der ÖFB – Manche Männerfußballer des DFB stehen wie begossene Pudel da

Bolzplatz im Regen.
Auf dem Bolzplatz bei Regen. Quelle: Pixabay

Klagenfurt, Österreich (Weltexpress). Das war mal wieder nicht zum Hingucken, jedenfalls aus Sicht eines Fußball-Feinschmeckers. Aus Sicht eines Deutschen, der zur DFB-Elf hält, war das auch nichts, aber für Deutsche, die den Männerfußballern des ÖFB die Stange halten und die Daumen drücken, war es der fünfte Sieg im fünften Spiel unter dem neuen Trainer Franco Foda, der als Spieler zweimal im Trikot des DFB antrat, das eine Mal gegen Argentinien und das andere Mal gegen Brasilien. Immerhin.

Gespielt

wurde vor 29.200 Zuschauern im Stadion in Klagenfurt, nachdem der Anstoß fast zwei Stunden verschoben wurde. Es blitze und donnerte und goß wie aus Kübeln. Als der tschechische Schiedsrichter Pavel Královec dann zur Begegnung bat, die als Freundschaftsspiel ausgegeben wurde und für die DFB-Elf ein Vorbereitungsspiel auf die Fußball-Weltmeisterschaft in der Russischen Föderation sein sollte, traf Erdogan-Fan Mesut Özil für den DFB zum 0:1 (11.), glich Martin Hinteregger zum 1:1 aus (53.) und schoss Alessandro Schöpf das Tor zum 2:1-Sieg (69.).

Dem 1:0 war ein Fehlpass von ÖFB-Torhüter Jörg Siebenhandl vorausgegangen.

Gepfiffen

wurde auch. Neben Özil wurde auch Erdogan-Anhänger Ilkay Gündogan von DFB-Fans ausgepfiffen, nein, nicht von allen, aber von einigen und das war laut und deutlich.

Beifall

bekam vor allem Manuel Neuer, der erstmals nach seiner schwer- und langwierigen Verletzung wieder im Tor stand. Er musste vor allem vor der Pause gegen Florian Grillitsch parieren und nach der Pause gegen Marko Arnautovic. An den Toren der ÖFB-Auswahl traf Neuer keine Schuld.

Getestet

hat DFB-Trainer Joachim „Jogi“ Löw jede Menge, unter anderem Nils Petersen. In seinem ersten Länderspiel konnte Petersen weder Akzente setzen noch auf sich aufmerksam machen. Doch wer konnte das schon in diesem Testspiel?! Sebastian Rudy und Leon Goretzka jedenfalls nicht. Und Neuer bleibt, wenn er nicht verletzt ist, die Nummer eins vor einem weiteren Welttorhüter namens Marc-André ter Stegen. So ist das.

Was bleibt ist ein Blick zurück, der Trost spendet. Test- oder Freundschaftsspiele waren selten sehenswert, Auftaktspiele hingegen erfolgreich. Gegen Mannschaften aus der Schweiz und aus Österreich dürfen DFB-Auswahlmannschaften gerne einmal verlieren vor wichtigen Turnieren.

Gefehlt

haben Stammspieler wie Mats Hummels und Toni Kroos, die so schmerzlich vermisst wurden wie Sami Khedira in den zweiten 45 Minuten.

„Ballverluste im Minutentakt“

Jogi Löw ärgerte sich auf der anschließenden Pressekonferenz nicht über die Niederlage an sich, sondern über die Art und Weise, vor allem über die „extrem vielen Ballverluste“.

Besser Bolzplatz

Damit sich bei Vorbereitungs-, Test- und Freundschaftsspielen nicht zu viele Zuschauer über die DFB-Auswahl ärgern müssen, raten wir zum Besuch einer Partie in den Unterklassen oder auf dem Bolzplatz. Dort findet man noch Männerfußballer, die aus Spaß an der Freud kicken – gerne auch bei Starkregen. Dann hat man hinterher etwas zu erzählen. Pudel dürfen – nebenbei bemerkt – meist mitgebracht werden.

Die Spieler des Freundschaftsspiels

Für den ÖFB liefen auf: Siebenhandl – Prödl, Dragovic, Hinteregger – Lainer, Baumgartlinger, Zulj (88. Kainz), Alaba – Schöpf (76. Bauer), Grillitsch (79. Ilsanker) – Arnautovic (84. Burgstaller)

Für den DFB spielten: Neuer – Kimmich, Rüdiger, Süle, Hector – Khedira (46. Rudy), Gündogan (56. Goretzka) – Brandt (67. Werner), Özil (76. Draxler), Sané (67. Reus) – Petersen (76. Gomez)

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