Erlebnisrettung auf hoher See – Die systemische Perversion der Lebensretter im Mittelmeer

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Berlin, Deutschland (Weltexpress). Sie heißen Seawatch, Sea-Eye, Lifeline oder Aquarius, Schiffe, manche klein wie Kutter, die vor der Libyschen Küste kreuzen, um alles aufzufischen und einzusammeln, was sich mit vernebeltem Hirn und unfassbarer Dämlichkeit in Booten aufs Mittelmeer wagt, offensichtlich bar jeder vernünftigen Vorstellung, dass man dort auch ersaufen kann. Besonders als Nichtschwimmer.

Aber das schreckt den Flüchtling nicht ab. Immerhin winken Milch und Honig auf der anderen Seite der See, die auch eine schwere sein kann. Wenn der Wind günstig steht und das Meer ruhig ist, versuchen derzeit bis zu 12.000 Menschen pro Woche, von der Küste Libyens aus nach Europa zu kommen – auf billigen Schlauchbooten aus China oder Kuttern mit aufgeschraubten Außenbordmotoren. Die allermeisten von ihnen kommen nicht weit.

Ich habe mich gefragt, wie sich die Crews dieser altruistischen Retter zusammensetzen, die mit aufmontiertem Heiligenschein und ihrem göttlichem Auftrag in See stechen, um beim Retten ihre Schlepper-Humanität mit optimaler Breitenwirkung auszuleben. Die Perversion beginnt bereits bei den geldgeilen Verbrechern an Libyens Küste, die ihren „Kunden“ immer schlechtere oder gar untaugliche Boote andrehen, im Vertrauen darauf, dass das Rettungsschiff rechtzeitig zur Stelle ist. Und richtig, ein verabredeter Funkspruch und eine Positionsangabe genügen, schon flutscht die Sache. Auf der Sea-Eye hält die Crew, die aus neun Leuten, sieben Männer und zwei jüngeren Frauen, besteht, Ausschau. Unter ihnen Jonas, der sich vorstellt: »Ich komm mehr so aus der linken Ecke«, meint er. Woher sonst, denke ich mir. »Ich will, dass wir in den nächsten zwei Wochen so viel wie möglich Gutes tun«, näselt er lahm. Er trägt einen Nasenring und einen Hipsterbart. Das rechte Bein dieses blutarmen Bürschchens ist von oben bis unten in leuchtenden Farben tätowiert. Er habe seit Monaten keinen festen Wohnsitz, sagt er: »Ich kann den Arsch einfach nicht stillhalten.« Klar, schießt es mir durch den Kopf, was liegt dann näher, sich im Mittelmeer um Migranten zu kümmern, anstatt einer Bäckerlehre – beispielsweise – zu beginnen.

Jonas sei ein Veganer und habe früher in der militanten Tierschutzorganisation Animal Liberation Front gekämpft und im Saarland Hochsitze umgesägt. Der G20-Gipfel in Hamburg war wohl sein Höhepunkte in seinem Polit-Kalender. Sein Leben finanziert er mit „Erlebnispädagogik“. Naja, denke ich, da ist er hier genau richtig. »Erlebnisrettung auf hoher See.« Karnickel nachts aus Ställen retten ist in Deutschland schließlich verboten. Dann lieber halbdebile Sozialschmarotzer aus dem Wasser ziehen, die in Zukunft deutschen Bürgern auf der Tasche liegen.

Und dann ist da noch dieser Moritz. Er ist angeblich 37, gelernter Erziehungswirt, trägt ein Piercing an der Lippe, eine schnittige Sonnenbrille und könnte mit seinen Muskel-Tattoos und Armbändern locker in „Fluch der Karibik“ auftreten. Auch so einer, der nichts als eine desolate Vergangenheit anzubieten hat. Von Zukunft will man bei dem gar nicht erst reden. Aber was tut so ein Antifa-Retter nicht alles für Kost, Logis und ein zusätzliches, kleines Taschengeld auf den monatlichen Hartz-IV-Satz.

Marco, 32, ist ein kleiner, kräftiger. Er hat seine Stelle bei der Kita aufgegeben, um „Neger“ zu retten, wie er sagt. Mit seinen intelligenten Einzeilern, die an Bord zu geflügelten Worten wurden, hat er sich einen Namen gemacht. Zum Beispiel: „Das ist eben die Scheiße an der Scheiße.“ Niveau vom Allerfeinsten.

Alle drei, Marco, Jonas und Moritz, seien laut „Zeit-Online“ Mitglieder der Roten Hilfe. Die Organisation unterstützt linke Aktivisten, wenn sie, wie Marco nuschelt, „mit dem Gesetz in Konflikt geraten sind“. Es waren meist Antifa-Demos gegen Nazis, bei denen die drei laut Mariam Lau im Beitrag „Sollen wir sie sterben lassen?“ (Zeit-Online, 5.7.2017) durch Vermummung, Widerstand gegen die Staatsgewalt oder Steinewerfen aufgefallen seien. Die Rote Hilfe habe die Prozesskosten übernommen. Und anschließend sammelten sie Neger im Mittelmeer ein, um im Jargon der Antifa zu bleiben.

Ich will ja nicht despektierlich sein, aber mir regt sich angesichts solcher Retter massiver Brechreiz. Doch jetzt …, jetzt macht plötzlich eine Diciotti und deren Dilemma in Italien von sich reden. Ein Kapitän der italienischen Küstenwache hatte vor mehr als 10 Tagen über 190 Afrikaner knapp vor der libyschen Küste aus einem absaufenden Schlauchboot gerettet. Seitdem lag seit Tagen in Catania fest. Was der Kerl mit seinem Schiff vor der fremden Küste wollte, leuchtet mir bis jetzt noch nicht ein. Sei‘s drum. Der Chef der Lega Matteo Salvini jedenfalls hatte sich bis gestern geweigert, die Ankömmlinge an Land zu lassen.

Jetzt musste er, dem internationalen Druck folgend, aber auch wegen einer sich ausbreitenden Tuberkulose, die bejammernswerten Migranten an Land lassen. Wohl oder übel. Die systematische Erpressung zeigte wieder einmal Erfolg. Und nun sitzt ihm der italienische Staatsanwalt im Nacken. Er muss mit einem Verfahren wegen Freiheitsberaubung, unrechtmäßiger Festnahme und Amtsmissbrauch stellen.

Salvini bezeichnete die Ermittlungen gegen seine Person als „Ehrenmedaille“. Er habe die Grenzen seines Landes geschützt, dankte nunmehr den Regierungen von Irland und Albanien für ihre Bereitschaft, einen Teil der Migranten aufzunehmen. Frankreich dagegen solle sich dafür schämen, dass es einer Verteilung nicht zugestimmt habe. Angela Merkel (CDU) hat er nicht beschimpft. Es steht zu vermuten, dass wir den Großteil der Tuberkulosenkranken übernehmen und in unser Gesundheitssystem integrieren werden.

Anmerkungen:

Vorstehender Beitrag von Claudio Michele Mancini wurde unter dem Titel „Die systemische Perversion der Lebensretter im Mittelmeer“ im Scharfblick am 26.8.2018 erstveröffentlicht. Alle Zitate aus dem Beitrag „Sollen wir sie sterben lassen?“ von Mariam Lau aus „Zeit-Online“ vom 5. Juli 2017.

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