Erdogan-Türkei greift Kurden in Syrien an – Militäroffensive gegen Afrin läuft auf Hochtouren

Erdogan
Erdogan. Quelle: Pixabay

Ankara, Türkei (Weltexpress). Gesagt, getan. Dass der Oberboss der Türken ein Schwätzer ist, das kann man nicht behauptet. Wieder befiehlt er Mord und Totschlag und seine Armee befolgt seine Befehle. Die Kurden und ihre Beschützer von der YPG in der Enklave Afrin werden angegriffen.

Über viele Stunden wurden seit gestern kurdischer Dörfer in Syrien beschossen. Im Grunde läuft der Artilleriebeschuss der Kurdenenklav Afrin bereits seit über einer Woche. Dafür wurde massiv Artillerie an die Front geschafft, aber auch Panzer sowie Soldaten und Munition.

Heute griffen Kriegsflugzeuge der Türkei ein und bombardierten Syrien aus der Luft. Das bestätigte sowohl die türkische, staatliche Nachrichtenagentur Anadolu als auch die YPG. Mittlerweile rücken Söldnertruppen der Türken auf Afrin und umzu vor. Die kurdischen Befreiungskämpfer wollen Erdogan und seine Verbündeten „vertreiben“ und „ausrotten“. Ob auch Türken erneut in Syrien einmarschieren, das ist zur Stunde noch nicht gesichert, doch wenn es nach Erdogans Worten geht, dann wird erst der Vormarsch auf die Stadt Afrin erfolgen und dann auf die Stadt Manbidsch.

Allerdings würde sich Erdogan indirekt auch mit den USA anlegen, denn Washington ist verbündeter der YPG. Doch die US-Amerikaner lassen die Kurden im Stich.

Beim Kurz-und-Kleinschießen der kurdischen Stellungen schauen die US-Amerikaner weg. Über 100 kurdische Stellungen sollen nach verschiednen Medienangaben bisher getroffen worden sein. Von zahlreichen Toten und Verletzen ist hier und dort im Weltnetz die Rede. Verläßliche Zahlen gibt es zur Stunde nicht.

Der türkische Ministerpräsident Binali Yildirim spricht heute von „heldenhaften Streitkräften“. Das jedoch dürfte ein schlechter Scherz sein, denn offensichtlich hat auch Wladimir Putin als Oberbefehlshaber russische Soldaten aus Afrin und Umgebung abgezogen. Außerdem verteidigen Russen bis dato nicht die syrische Lufthoheit, welche die Türken erneut verletzten. Russen und US-Amerikaner halten auffallend laut still.

Geradezu makaber und ein Verstoß gegen das Grundgesetz ist der Vorstoß von Sigmar Gabriel, der die Türken aufrüsten will. Siehe dazu den Kommentar Dreckiger Rüstungsdeal des Sozis Sigmar Gabriel mit der Türkei? – Keine Kampfwertsteigerung von Erdogans Leopard-Panzern von Stefan Pribnow im WELTEXPRESS.

Bisher verlangt nur die Linkspartei den sofortigen Rüstungsstopp durch die Bundesregierung. Sevim Dagdelen, stellvertretende Vorsitzende der Fraktion Die Linke im Bundestag, verlangt anläßlich des türkischen Angriffs in Nordsyrien von Angela Merkel (CDU) und Sigmar Gabriel (SPD), dass die Kanzlerin und der Vizekanzler „den eklatanten Bruch des Völkerrechts durch den Nato-Partner Türkei gegen die Kurden in Syrien deutlich verurteilen“ müssen. „Wer jetzt nicht seine Stimme gegen den türkischen Einmarsch erhebt und weiter schweigt, wie Union und SPD, macht sich mitschuldig am kriminellen Vorgehen der islamistischen Verbrecherclique um Erdogan gegen diejenigen, die sich der Barbarei des IS seit Jahren mutig entgegenstellen“, erklärt Dagdelen.

Sie fügt süffisant an, dass „wer jetzt türkische Panzer ertüchtigen möchte, Beihilfe zum Völkerrechtsbruch“ leiste und „das Grundgesetz mit Füßen“ trete. Wohl wahr, dass das Grundgesetzt „Handlungen, die geeignet sind einen Angriffskrieg zu führen oder vorzubereiten“ unter Strafe stellt.

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