Vom 20.-22. Mai findet an der TU Berlin zu diesem Thema der Kongress „Jenseits des Wachstums“ statt. Dann werden über 100 ReferentInnen aus der ganzen Welt in mehr als 70 Veranstaltungen mit den Besuchern über Wege zu Umverteilung, einer wachstumsfreien Ökonomie, Verzicht, einer solidarischen Gesellschaft und den derzeitigen Zuständen diskutieren.
Als Begleiter im Vorfeld dieser Veranstaltung versteht sich das Attac-Filmfestival “Endlich Genug?”. Es zeigt vom 22.04. bis zum 16. 05. 2011 in den Berliner Kinos „Lichtblick“ und „Moviemento“ Filme zur Problematik. Neben den negativen Auswirkungen des Wachstumswahns auf die Natur, den globalen Süden und unsere Lebensqualität, werden Projekte vorgestellt, die alternative Wirtschafts- und Lebensweisen erproben und zeigen, wie unsere Gesellschaft anders gestaltet werden könnte. Nach jedem Film gibt es für das Publikum die Gelegenheit, sich mit Experten und Aktivisten auszutauschen.
Veranstaltungen im Lichtblick-Kino (jeweils 18.00 Uhr):
Samstag, 7. Mai
The End of Poverty?
104 Minuten; Sprache: Englisch; Regie: Philippe Diaz
Diese preisgekrönte bildgewaltige Dokumentation erklärt historische und strukturelle Ursachen globaler Armut. Sie erklärt, wie reiche Länder von der Armut der anderen profitieren und dass dies kein Zufall ist. Mit Nobelpreisträger Joseph Stiglitz, sowie Amartya Zen und Susan George.
Sonntag; 8. Mai
Paths through Utopia
70 Minuten Sprache: Englisch; Regie: Isabell Fremeaux; John Jordan
Ein fiktiv-realistisches Road Movie, das in einer imaginären post-kapitalistischen Zukunft spielt, dabei jedoch reelle Beispiele alternativer Lebensweisen in ganz Europa zeigt.
Anschließende diskussion mit Giuliana Giorgi von der Attac-AG Solidarische Ökonomie, Elisabeth Voss von der gleichen AG und Herausgeberin der Contraste (Monatszeitung für Selbstorganisation), sowie Jonas Henze von der Attac-AG Lateinamerika (zum indigenen Konzept des "Buen Vivir")
Moderation: Andrea Vetter (Kulturwissenschaftlerin; Koordinatorin des Kongresses "Jenseits des Wachstums?!")
Montag, 9. Mai
L’argent (Das Geld)
65 Minuten; Sprache: OmU; Regie: Isaac Isitan
Der Film zeigt die katastrophalen Auswirkungen der Finanzkrise in der Türkei, Argentinien und den USA die zu Arbeitslosigkeit, Verschuldung und Sozialabbau führte und die Auswege aus der Krise.
Anschließende Diskussion mit der Attac-AG Finanzmärkte. Moderation: Markus Henn (Politikwissenschaftler, WEED, Attac)
Die AG beschäftigt sich kritisch mit Themen der neoliberalen Globalisierung, wie Finanzmärkte, Steuern und öffentliche Verschuldung.
Samstag, 14. Mai
Frisch auf den Müll
45 Minuten; Sprache: Deutsch; Regie: Valentin von Thurn
Die Hälfte aller Lebensmittel, die für die übersättigten Mägen in den Industrieländern produziert werden, landen auf dem Müll. Mit nur einem Drittel davon könnte man den Welthunger besiegen.
In Transition 1.0
50 Minuten; Sprache: OmU; Regie: Emma Goude
Weltweit verbreitet sich eine Bewegung: Transition-Town. Sie versucht auf lokaler Ebene den Krisen von Peak Oil und Klimawandel kreativ, positiv und lösungsorientiert entgegenzutreten.
Anschließende Diskussion mit der Transition Town Bewegung Kreuzberg/Friedrichshain. Moderation: Maren Streibel
Transition Town Bewegung (etwa "Stadt im Wandel"): Umwelt- und Nachhaltigkeitsinitiativen erproben in vielen Städten und Gemeinden der Welt den Übergang in eine postfossile, dezentrale Wirtschaft.
Maren Streibel engagiert sich sowohl bei der Transition Town Bewegung in Kreuzberg/Friedrichshain als auch bei Attac für den Kongress "Jenseits des Wachstums?!"
Sonntag, 15. Mai
The Age of Stupid – Warum tun wir nichts?
89 Minuten; Sprache: OmU; Regie: Franny Armstrong
Eine Doku-Collage als fiktiver Rückblick aus dem Jahr 2055 auf unsere Zeit. Sie zeigt, wie sich die Klimakrise verschärft und welche Folgen sie für den globalen Süden aber auch für uns hat. Die Regiesseurin und ihre Dokumentation wurden für zahlreiche Filmpreise nominiert und gewann sehr viele Auszeichnungen.
Anschließende Diskussion mit Mona Bricke von Gegenstrom
Mona Bricke studierte Peace Studies und ist aktiv in verschiedenen Klima-Aktionsgruppen
Gegenstrom ist eine Gruppe von Klima-AktivistInnen
Montag, 16. Mai
Good Food Bad Food
Dauer: 114 Minuten; Sprache: Deutsch; Regie: Coline Serreau
In eindrucksvollen Bildern schildert diese Dokumentation konkrete Ansätze zur Verbesserung der katastrophalen Situation, in die das Agro-Business die Landwirtschaft weltweit gedrängt hat.
Anschließende Diskussion mit Günter Sölken von der Attac-AG Europäische Union, Christiana Schuler (ehem. Attac-Agrar-Netzwerk) und Slow Food
Die Attac-AG EU beschäftigt sich mit dem Demokratiedefizit und dem Sozialabbau in der EU. Sie entwickelt Strategien und Instrumente um Alternativen gegen die Eltiten und transnationalen Konzerne durchzusetzen.
Christiana Schuler ist Agrar-Ingenieurin und seit mehreren Jahren in der Initiative Freiwillige Feldbefreiung – Gendreck-weg! aktiv.
Slow Food fördert eine verantwortliche Landwirtschaft und Fischerei, eine artgerechte Viehzucht, das traditionelle Lebensmittelhandwerk und die Bewahrung der regionalen Geschmacksvielfalt
Günter Sölken hat sich intensiv für die Bewegung des Bedingungslosen Grundeinkommens engagiert (u.a. Sprecher des Netzwerks Grundeinkommen)
***
Info:
Ein Booklet mit den gesamten Filmen und Veranstaltungen gibt’s hier:
http://www.jenseits-des-wachstums.de/index.php?id=9065#c24270
Mehr Infos zum Festival und zum anschließenden Kongress findet frauman unter: http://www.jenseits-des-wachstums.de/