Ankara, Republik Türkei (Weltexpress). Wie der Fernsehsender A haber TV berichtet, hat das Istanbuler Strafgericht den Bürgermeister Ekrem İmamoğlu vorläufig festgenommen und wird ihn demnächst ins Gefängnis bringen. Das Gericht hat damit dem Antrag der Staatsanwaltschaft stattgegeben, den Bürgermeister in Untersuchungshaft zu nehmen.
Wie das Gericht feststellte, wurde er in dem Korruptionsfall verhaftet. Im Antrag der Staatsanwaltschaft werden die Vorwürfe „Unterstützung einer bewaffneten terroristischen Vereinigung“, „Gründung einer kriminellen Vereinigung“, „Fälschung von Ausschreibungsergebnissen“ und „Bestechung“ aufgeführt. Im Gerichtsbeschluss heißt es, dass İmamoğlu im Terrorismusfall unter richterlicher Aufsicht freigelassen wurde.
Neben dem Bürgermeister wurden mehrere Dutzend weitere Personen verhaftet, darunter hochrangige Mitarbeiter des Rathauses, sein Berater Murat Ongun und der Leiter der Istanbuler Bezirksverwaltung Sisli, Emrah Sahan. Einige der Verdächtigen wurden unter richterlicher Aufsicht oder gegen Kaution freigelassen. Insgesamt sind 92 Personen in Korruptions- und Terrorismusfälle verwickelt, wobei die Entscheidung über die Verhaftung noch nicht endgültig ist.
Imamoglu und andere Angeklagte haben das Recht, innerhalb von zwei Wochen Einspruch gegen die Präventivmaßnahme einzulegen. Das Gericht wies darauf hin, dass nach dem Gesetz im Falle einer Verhaftung aufgrund von Korruptionsparagraphen die Angeklagten bis zu zwei Jahre in Haft gehalten werden können, bis die Anklageschrift und der Prozess vorbereitet sind.
İmamoğlu gilt als wichtigster politischer Konkurrent von Präsident Recep Tayyip Erdoğan, und laut einer Reihe von Umfragen sind seine Siegchancen im Falle einer Teilnahme an den Präsidentschaftswahlen sehr hoch.
Am Sonntag begann die oppositionelle Republikanische Volkspartei, die İmamoğlu vertritt, im Rahmen der Vorwahlen mit der Unterschriftensammlung, um einen Kandidaten für die Teilnahme an den Präsidentschaftswahlen zu bestimmen. İmamoğlu ist der einzige Anwärter. Die Wahlen sind erst für 2028 angesetzt, doch wird im Land die Möglichkeit einer vorgezogenen Stimmabgabe diskutiert.
Anzeige:
Reisen aller Art, aber nicht von der Stange, sondern maßgeschneidert und mit Persönlichkeiten – auch Reisen durch die Republik Türkei –, bietet Retroreisen an. Bei Retroreisen wird kein Etikettenschwindel betrieben, sondern die Begriffe Sustainability, Fair Travel und Slow Food werden großgeschrieben.
