Berlin, Deutschland (Weltexpress). Vor 14.200 Zuschauern in der ausverkauften Mehrzweckhalle an der Spree zwischen Oberbaumbrücke und Ostbahnhof siegten die Eisbären Berlin Ostermontag in der Overtime 4:3 gegen Ice Tigers Nürnberg. Nick Petersen war der Schütze des Tages, der in der ersten Minute der Verlängerung zum 4:3 traf. Damit führen die Eisbären in der Vier-aus-sieben-Serie, in der sowohl die Berliner als auch die Nürnberge je einmal in der Overtime gewannen, mit 2 zu 1.
Das dritte Halbfinalspiel begann in Berlin mit einer umstrittenen Entscheidung. Erst bekam Niklas Treutle hinterm Tor den Puck nicht weg, dann holte sich ein Berliner die Scheibe und in der Folge traf Rihards Bukarts zur 1:0-Führung (11.). Spieler, Betreuer und Fans der Ice Tigers monierten den Treffer und wollten ein Abseits gesehen haben. Die Schiedsrichter Marian Rohatsch und Gordon Schukies sahen das offensichtlich anders, anschließend allerdings einen hohen Stock von Daniel Fischbuch, der für zwei Minuten auf die Strafbank musste (12.).
Die Berliner in Unterzahl, das ist ein Buch mit sieben Siegeln. Die Nürnberg in Überzahl oft eine sichere Sache. Nach Vorarbeit von Patrick Reimer und Leo Pföderl tritt Steven Reinprech zum 1:1-Ausgleich (14.).
Als Brandon Segal wegen Beinstellens zwei Minuten auf der Strafbank verbrachte nutzten die Berliner das Powerplay weder in den letzten Sekunden des ersten Drittels noch in den ersten Minuten des zweiten Drittels. Fünf gegen sechs, also inklusive Torhüter, das gefällt den Bären besser.
So freute sich offensichtlich die Reihe mit André Rankel, Louis-Marc Aubry und Marcel Noebels sehr über das volle Eis. Aubry erhöhte auf 2:1 (23.). Sekunden später baute Noebels die Führung auf 3:1 aus (23.).
Die Berliner standen kurz davor, weitere Treffer zu erzielen, doch Rob Wilson, Cheftrainer der Ice Tigers Nürnberg, nahm erstens eine Auszeit und seine Spieler sich zweitens Aubry vor. Der konnte nicht mehr zaubern und zulegen, sondern musste sich fortan vieler Fouls erwehren. Bei einem von vielen nicht astreinen Angelegenheiten musste nicht nur Taylor Aronson auf die Strafbank, sondern auch Aubry. Tausende sahen das anders.
In Überzahl bekam Reinprecht von Reimer die Scheibe, um sie einzunetzen (28.). Nur noch 3:2 für die Hausherren, die vor allem Aubry erneut einschenkten (28.).
Immerhin konnten die Schiedsrichter nicht anders, als Dane Fox in der folge zwei Strafminuten wegen übertriebener Härte und zwei Strafminuten wegen unsportlichen Verhaltens aufzubrummen.
In Unterzahl gab Reimer den Puck auf Tom Gilbert, der nicht traf, weil Vehanen aufpasste (30.). Dann legte Reimer in Unterzahl auf John Mitchell auf (32.). Die Führung für Berliner wurde immer schmeichelhafter und dass, obwohl sie mit einem Mann mehr auf dem Eis spielten.
Philippe Dupuis (33.) wegen Stockchecks und sowohl Petersen als auch Brett Festerling, die sich eine Prügelei lieferten, nahmen auf den Strafbänken Platz (33.). Noebels gesellte sich wegen Behinderung hinzu und Sean Backman wegen Stockschlags. Die Ice Tigers schafften es, die Berliner vom Eis zu holen und die fielen in die Falle.
Als auch noch Aubry für zwei Minuten auf die Strafbank geschickte wurde, kochte die Wut hoch, weil wohl alle bis auf die Schiedsrichter und Fans der Ice Tigers die Szene genau andersherum sahen (40.).
Und so kam es, wie es kommen musste. Die Ice Tigers schickten die Eisbären auf die Strafbank und nutzen ihr fast perfektes Powerplay. Erneute fiel ein Treffer in Überzahl (41.). Dieses Mal durfte Yasin Ehliz ein Tor schießen. Es war der Ausgleich zum 3:3.
Weil anschließend keiner mehr ins Tor traf ging das dritte Halbfinalspiel in die Verlängerung.
Nick Petersen traf wenige Sekunden nach Wiederanpfiff in der Overtime am Ostermontag zum viel umjubelten 4:3-Endstand gegen die Ice Tigers Nürnberg (61.).
Am Mittwoch geht die Serie bei den Franken mit dem vierten Spiel im Best-of-Seven-Modus weiter. Am Freitag folgt auf jeden Fall das dritte Heimspiel für die Berliner Eisbären in dieser Playoffs-Serie gegen vollwertige Franken.