Madeira, Portugal; Berlin, Deutschland (Weltexpress). Richtig, Pflaume ist Fallobst und als solches nicht nur im Garten gut bekannt, sondern auch auch im politischen Berlin. Wie im Grünen so im Grauen gilt der Vertreter der Gattung Prunus mitunter als Narrentasche. Das liegt daran, dass der Fruchtknoten sind nicht selten von dem Mikropilz Taphrina pruni infiziert ist. Die Folge ist nicht eine hohle Nuss, aber eine hohle Frucht. Fies, oder?
Zu den Fiesen unter den Vertretern der parlamentarischen Parteien, die im Berliner Reichstag sitzen oder auch nicht, zählt Heiko Maas (SPD). Der Minister für äußere Angelegenheit, die – so will es die Causa Merkel – im Kanzleramt entschieden werden und zwar unter Berücksichtigung der Interessen der Kapitalisten auf bundesrepublikanischem Boden sowie unter besonderer Beachtung bourgeoiser Interessen an der Wall Street und in Washington, reist gerne.
Zur Not auch auf eine Insel im Nordatlantik namens Madeira. Was aber soll ein Bundesminister bei einem Busunglück? Auf Madeira kam am Mittwochabend ein Bus in einer Kurve von der Straße ab und rauschte eine Böschung runter. Dabei starben 19 Personen, 15 wurden verletzt. Derzeit wird über ein Defekt am Gaspedal oder an den Bremsen spekuliert. Mittlerweile bestätigten auch Ärzte in Deutschland, dass die Kollegen auf Madeira gut gearbeitet hätten. Maas war weder als Diplomat noch medizinisch vonnöten. Was wollte der Sozi auf der Sonneninsel?
Thomas Rietzschel hält dessen Auftritt in „Achgut“ (21.4.2019) für „eine obszöne Inszenierung“. Er schreibt: „Der Genosse Maas stand dabei nur im Wege, raumgreifend mit dem Tross seiner Begleiter und den aufgelaufenen Journalisten, allen voran den Fotografen und Kameraleuten.
Auf sie allein kam es an. Sie mussten die anrührenden Bilder liefern. Aufnahmen einer zelebrierten Anteilnahme und staatlicher Fürsorglichkeit. Schnappschüsse, auf die die Groko sowie die SPD im allgemeinen und Heiko Maas im besonderen gerade jetzt, im Vorfeld der Europa-Wahl, mehr denn je angewiesen sind.
Festzuhalten bleibt nach der Minister-Visite nicht mehr und nicht weniger als ein Missbrauch menschlichen Leids zu propagandistischen Zwecken. Die peinliche Inszenierung eines kleinen Mannes, der immer fürchten muss, übersehen zu werden: eine Obszönität.“