Hier an der äußersten nord-östlichen Spitze Italiens, wo Alpen und Adria die Grenzen einer vielfältigen und wechselhaften Landschaft darstellen, treffen die italienische, slawische und deutschsprachige Kultur aufeinander in einer Art Schmelztiegel der Traditionen, Sprachen und Religionen.
Fast 8000 km ² unberührte Berge, sanfte Hügellandschaften und das blaue Meer sind die Koordinaten eines neuralgischen Knotenpunktes der europäischen Geografie, der immer schon Kreuzweg von Schicksalen und Völkern war und die Touristen mit dem Reichtum eines Gebietes belohnt, das aus jedem Blickwinkel Überraschungen bieten soll.
Badeurlaub an goldfarbenen Sandstränden, Touren zu historisch bedeutenden Orten, Skifahren, Golf, Klettern und Mountainbiking oder eine beliebige Zusammenstellung aus diesen Komponenten, ist in „Friuli-Venezia Giulia“, wie das Gebiet in der Landessprache heißt, aufgrund der geringen Entfernungen sehr gut möglich, wie uns die charmante Referentin versicherte.
Vielfältig wie die Region selber: Das Essen
Beim anschließenden kalt-warmen Büffet konnten wir uns von der besonderen Qualität der einheimischen Küche und der exzellenten Weine überzeugen. Auffällig war dabei, dass in Friaul Julisch Venetien beim Thema Essen offensichtlich nicht so sehr die lange Herrschaft Venedigs mit seinem Glanz, seinem Reichtum und seiner Öffnung zur ganzen Welt, sondern vielmehr das Vermächtnis der habsburgischen Herrschaft einen nachhaltigen Eindruck hinterlassen hat. Es war zwar lediglich ein temporär limitierter Einfluss, jedoch anscheinend viel intensiver und entscheidender in jeder Hinsicht des Lebens dieses Landstrichs, der zu dem weiten Reich gehörte, das von Böhmen bis zum Balkan reichte und viele Volksgruppen und eine Vielzahl an verschiedenen Sprachen und Kulturen umfasste. Das beste Indiz für den Einfluss der österreichischen Küche ist die nahezu identische Verwendung von Zucker, Käse, Butter, Obst, Marmelade und Senf in allen Gerichten, von den ersten Gängen bis hin zu den Süßspeisen. Der ungarische Teil der Habsburger Monarchie ist hier durch das in der gesamten Region sehr verbreitete Gulasch vertreten. Die orientalischen Einflüsse sind vor allem die vielseitige Verwendung von Polenta und verschiedenster Gewürzkräuter in unterschiedlichsten Kombinationen.
Die typischsten Gerichte auf einen Blick:
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in Triest: Jota (Gemüsesuppe mit Bohnen, Kartoffeln und Sauerkraut), Gulasch, Apfelstrudel, Presnitz oder Guglhupf (eine Art Panettone aus Wien), aber auch gebratene und panierte Sardinen, Schiffsumkipper (Kleine Ährenfische), Stockfisch nach Triestiner Art, Fischbrühe, Scampi alla Busara, Sarde in savor.
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In Görz: Kartoffel-Pflaumenknödel mit zerlaufener Butter, Zimt und etwas Zucker serviert, Patate in tecia (Kartoffeln mit Zwiebeln in der Pfanne angebraten), Kaiserfleisch (eine Scheibe geräuchertes Schweinefleisch mit frischem geriebenem Meerrettich und Sauerkraut).
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In Friaul: Frico (Bergkäse wird grob gerieben, langsam auf kleiner Flamme in der Pfanne gebraten, es können auch Kartoffeln und Zwiebeln hinzu gegeben werden), Musèt e Brovada (Schlackwurst mit sauren in Most eingeweichten Rüben).
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In Pordenone: Peta, Pitina, Petuccia (Wurstwaren aus Wild-, Schafs- oder Hammelfleisch, gemischt mit Rindfleisch und durchdrungen von Rotwein, gebeizt mit Salz, Pfeffer, wildem Fenchel (Caren im örtlichen Dialekt) oder anderen Kräutern.
Dazu kommen in den Gebieten nahe des Meeres natürlich noch jede Menge Fisch und, als besondere Bergspezialitäten: Cjarsons (gefüllte salzig-süße Ravioli), die Savôrs (Köstlichkeit aus gehacktem Gemüse). Probieren sollte man auch unbedingt den Sot la Trape (besondere in Trestern gereifte Käsesorte)
Uns wurde außerdem anvertraut, dass es viele Orte in dieser vielseitigen Region in der Mitte Europas gibt, die man unbedingt gesehen haben sollte. Hier einige Beispiele:
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Rundgänge durch die Gassen und Orte, die die großen Meisterwerke von Italo Svevo, Umberto Saba, James Joyce und Veit Heinichen inspirierten.
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Eine Kaffee-Tour durch die traditionellen Triestiner Cafés mitteleuropäischer Tradition.
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Ein Besuch der Grotta Gigante in Sgonico, der größten Höhle Europas (kostenlos mit der FVG Card).
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Eine Fahrt mit der Straßenbahn von Opicina, einer Zahnradbahn aus dem Jahr 1902.
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Ein Kirchenrundweg – von der jüdischen zur moslemischen und orthodoxen Gemeinde – durch Görz, Triest, Udine, San Daniele und Gradisca.
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Die mittelalterliche Burg und die Provinzmuseen von Görz (kostenlos mit der FVG Card).
Nicht zu vergessen: Die Villa Manin, beeindruckende venezianische Villa in Passariano, wo Napoleon den Vertrag von Campoformido unterzeichnete und wo renommierte internationale Ausstellungen stattfinden und vieles andere mehr.
Dies hier kann natürlich nur ein flüchtiger Eindruck einer sicher interessanten und „unverbrauchten“ Urlaubsregion sein. Sollte der Weltexpress dort in naher Zukunft unterwegs sein, werden wir natürlich weiter berichten.