Die Passat gehört zu den legendären Flying-P-Linern der Hamburger Reederei F. Laeisz. Am 20. September 1911 sollte sie bei der Hamburger Werft Blohm & Voss vom Stapel laufen und getauft werden. Doch die Taufpatin reiste verspätet aus München an, so dass sich die Taufe um einen Tag verzögerte. Die Jungfernfahrt um Kap Hoorn nach Chile trat der stolze 114 Meter lange Neubau erst am 24. Dezember 1911 an. Über 40 Jahre lang war die Viermastbark mit Salpeter- und Getreideladung nach und von Südamerika unterwegs.
Nun gilt es dieses Jahr, 100 Jahre Passat zu feiern. Der Großsegler ist das ganze Jahr über zu besichtigen.
Am Wochenende vom 12. bis 15. Mai war viel los beim Windjammer-Festival in Travemünde zu ihren Ehren. Große Namen gaben sich ein Stelldichein: Mir, Sedov, Kruzenshtern aus Russland, Alexander von Humboldt, Dar Mlodziezy, die Greif aus Greifswald, die Mare Frisium, die Swaensbourgh aus den Niederlanden und und und. Mitsegeltörns zur Ein- und Auslaufparade der über 25 Windjammer, Groß- und Traditionssegler, kostenlose Besichtigung der Passat und der anderen Großsegler, ein maritimer Markt sowie ein buntes Musikprogramm mit Shanties, Jazz und Oldies auf der Passat und auf der Hafenmeile. Jeden Abend gab es ein grandioses Feuerwerk. Beste Sicht hatte man von seinem Zimmer-Balkon im Maritim-Strandhotel.
Unvergesslich bleibt mir und den Mitseglern der Törn auf dem holländischen Drei-Mast-Topsegelschoner Swaensbourgh. Bei 47 Meter Länge verfügt er über 535 Quadratmeter Segelfläche und war einer der Traditionssegler zu Ehren der hundertjährigen Passat. Beim Segelsetzen durften alle helfen, ein schwerer Job, der normalerweise nur von zwei Frauen gemeistert wird.
Die Fotos rühren von dem Großevent, zu dem rund 270.000 Besucher nach Lübeck-Travemünde kamen, alle Bilder vom elften Stock des Maritim-Strandhotels aus aufgenommen.