Alle Anwesenden waren persönlich eingeladen, und etwa 50 Teilnehmer nahmen zwischen 5 und 25 km am Gedächtnislauf in Rodenbach teil. In einer Broschüre wurde jeder kurz umrissen mit seinen Leistungen vorgestellt. Die Anwesenheitsliste liest sich wie ein „Who is Who“ des deutschen Ultralangstreckenlaufs. Einige sind die Ikonen und Wegbereiter des Ultramarathonlaufs wie der heute 84 jährige Werner Sonntag, Buchautor wie das Legendäre „Irgendwann musst Du nach Biel”¦“ und noch heute ältester Spartathlonfinisher, weiterhin Horst Preisler, der inzwischen in 37 Jahren neben Ultraläufen wie dem Spartathlon über 1700 Marathons absolviert, dabei den Weltrekord hält, dieses Jahr mit 75 Jahren allein 48, und im Training und Wettkampf 5 mal die Erde umrundet hat.
Anwesend war auch Helmut Urbach, für alle früher das legendäre 100km-Urgestein – er soll vor dem Start noch ein Schnitzel verzehrt haben – vielfacher 100km-Weltrekordler, 7 mal Sieger in Biel und insgesamt 26 100km-Läufe gewonnen, außerdem Ingo Schulze, der Organisator von 2 Trans-Europa-Läufen und 6 Deutschland-Läufen, und eine Reihe jüngerer Ultraläufer, aktueller Meister und Teilnehmer, die sich verdient gemacht haben. Jochen Heringhaus war während des Laufes der Sprecher, mir vor allem vom Triple (Dreifacher Ironman) in Lensahn und Frankfurt-Marathon wohlbekannt. Harry Arndt hält mit 6.49 Stunden noch heute den deutschen Rekord in der AK45, erreicht mit 49 Jahren, und hat selbst Strecken bis zu 24-Stunden-Läufen absolviert. Noch mehr tritt er als Veranstalter und Organisator hervor.
Klassiker und legendär sind seit den 70er Jahren die 100km in Biel mit teilweise 4000 Startern, Läufern und Wanderern innerhalb des Zeitlimits von 24 Stunden, der Spartathlon, 246 km bergauf und bergab von Athen nach Sparta, nach Herodots Beschreibungen der Route des Boten Pheidippides folgend, und der Marathon des Sables, einem Wüstenetappenlauf in Marokko über 6 Tage und ca. 230 km, bei dem jeder Teilnehmer sich selbst versorgen und sein Gepäck tragen muss.
Nach dem Jubiläums-Lauf schilderte Harri Arndt den Werdegang der DUV von den Anfängen bis heute, 1984 die erste inoffizielle (DUV-)Meisterschaft und nach der Anerkennung durch den DLV 1987 die ersten offiziellen deutschen Meisterschaften mit Seniorenmeisterschaften, beides in Rodenbach. Dank des unermütlichen Einsatzes von Harry Arndt wurde die offizielle Anerkennung schnell erreicht. Das offizielle Meisterschaftsprogramm wurde im Laufe der Jahre auf 24-Stundenläufe und Landschafts- und Crossläufe ausgedehnt. Ausserdem werden 6-, 12- Stunden-Läufe und sogar 6-Tage-Läufe organisiert. Um den Massen der Marathonläufer den Ultralanglauf schmackhaft zu machen, wurden auch in 50-km-Läufen Meisterschaften eingeführt.
In einer Feier wurden die Verdientesten mit Urkunden und einem Pokal geehrt und ein Gruppenphoto gemacht. Von mir sagte Harry Arndt, ich sei dem Ultramarathon untreu geworden und habe mich dem Triathlon, Ironman, Doppel- und Dreifachironman zugewandt, für ihn unvorstellbare Strecken, für mich vielseitiger und orthopädisch besser verkraftbar. Jedem das Seine, für Nichtausdauersportler etwas für Leistungs- und Quälsüchtige.