Berlin, Deutschland (Weltexpress). Ein Dreirad ist in der Regel ein Fahrzeug mit drei Räder. Ein Rad befindet sich vorne und zwei Räder befinden sich hinten. Das kennen viele Großen von früher. Sie erinnern sich? Als Kind fuhr man Dreirad. Jedenfalls wenn man wollte, konnte und durfte.
Dass das auch im Alter gut geht, das Dreiradfahren, und zwar mit Motor, das durften wir kürzlich erfahren. Jedoch waren anders als einst zwei Räder vorne und nur eins hinten. Zum Testen ließ Peugeot einen Motorroller vor die Tür stellen, ein „3-Rad-Motorroller“.
Der Peugeot Metropolis RX-R beeindruckt auf den ersten Blick. Nach einem Kinderspielzeug und Kleinkram sieht das nicht aus. Im Gegenteil: Stark und schwarz mit roten Applikationen beeindrucken die Aufbauten. Ins Auge fallen neben Kühlergrill und Scheinwerfer, die laut Hersteller „den Augen von Raubkatzen nachempfunden“ seien, sowie „bumerangförmigen Leuchten am Heck“ vor allem das Aluminium am flachen Trittbrett und an den 13-Zoll-Felgen.
Dass das Löwen-Logo bei diesem extravaganten, eleganten, markanten und sportlichen Äußerem nicht fehlt, das ist klar.
Kommen wir zum Komfort. Die Windschutzscheibe ist verstellbar und das ist gut so, damit man sich nicht im Windkanal wähnt. Staufächer befnden sich unter dem Lenker (klein), unter dem Sitz (groß) und am Heck (größer). Nebenbei bemerkt: Auch auf dem Trittbrett lässt sich zwischen den Beinen der Fahrerin oder des Fahrers etwas abstellen. Während man auf das vordere Fach drücken muss, werden die hinteren Stauräume durch das Drücken zwei Knöpfe elektrisch geöffnet. Das ist ein angenehmer Schnickschnack. Elektrisch wird auch die Parkbremse bedient. Ein Daumendruck und das Hinterrad dreht sich nicht mehr.
Zur Bequemlichkeit des Peugeot Metropolis RX-R zählt zweifelsohne auch das Starten ohne Schlüssel. In einem Radius von 1,5 Metern werde die „Smart Key-Box“ laut Hersteller erkannt und auf Knopfdruck starte der Motorroller. Dabei darf niemand vergessen, die Bremse zu ziehen.
Nicht zu vergessen ist der Komfort für den Sozius. Der Sitz ist ordentlich, die Tritte und Haltegriffe sind es auch. Da gibt es nichts zu meckern.
Das Besondere am Metropolis ist zweifelsohne das Anti-Tilting-System. Peugeot: „Mit diesem System läßt sich die (aufrechte) Position des Fahrzeugs per Schalter am Lenker arretieren, sodass der Fahrer an der Ampel oder beim Anhalten keinen Fuß auf den Boden setzen muss. Beim Losfahren wird das System automatisch deaktiviert.“
Wenn das kein guter Grund ist, als alternder Motorradfahrer, der seine Maschine nicht mehr halten kann wie manch andere den Mund oder das Wasser, auf den Metropolis umzusteigen, was dann?
Dass der wassergekühlte Motor eine Leistung von 26,2 kW, 35,6 PS und ein Drehmoment von 38,1 Nm hat, das haut einen Biker nicht vom Hocker, das ist aber für Roller richtig gut. Zudem verursacht der Peugeot Metropolis RX-R keinen Lärm und verbraucht nicht Unmengen. In der Spitze kommt man über 130 km/h, jedenfalls sehe ich in der Anzeige meines sowohl digitalen als auch analogen Cockpits, und die Scheibenbremsen reagiert und wirken. Für die Sicherheit sorgen außerdem ABS und TCS (also eine Traktionskontrolle).
Mit dem Motor (1-Zylinder, 4-Takt, 4 Ventile und einen Hubraum von 399,0 cm³) erfüllt die Maschine die Schadstoffnorm Euro 5. Dass Peugeot zwei Jahre Garantie gibt, das wollen wir nicht unerwähnt lassen.
Wem die Leistungen des Metropolis 400 RXR ABS+TCS zusagen, dem sei der Ab-Preis, so wie ihn Peugeot aktuell empfiehlt, genannt: 9.599 Euro. Da erinnert man sich lieber an die gute alte Zeit, als der Roller von Oma und Opa oder Mama und Papa kam.
Anmerkung:
Der Beitrag von Ted Prudenter wurde im Fachmagazin Roads’R’us am 30.06.2017 erstveröffentlicht.