Erst mit dem Kauf einer Wohnung am Südrand Berlins kommt wieder Bewegung in das festgefahrene Familienidyll. Der Hartz-IV Empfänger Tiberius aus dem Souterrain beobachtet Tiefenthalers Frau und die beiden Kinder. Mutmaßt Missbrauch. Schreibt verleumderische Briefe, erstattet gar Anzeige.
Minutiös lässt Kurbjuweit den Leser mit bangen, und sich allmählich fragen, ob es Gründe für die Mutmaßungen des Herrn Tiberius geben könnte? Ist der Untermieter schizoid? Dann müsste umgehend gehandelt werden!
Wie der Autor aus dieser Krise tatsächlich handgreiflich herausführt und den Handlungs-Bogen schließt, ist dramaturgisch und sprachlich auf sehr hohem Niveau gelungen, ein unterhaltsames wie bis zum letzten Satz hochspannendes Buch!
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Dirk Kurbjuweit, Angst, Roman, 252 Seiten, Rowohlt Berlin, Januar 2013, 18,95 €