Berlin, Deutschland (Weltexpress). Hier in der hohen Halle an der Spree zwischen Ostbahnhof und Oberbaumbrücke berichten wir heute direkt von der Begegnung zwischen Eisbären aus Berlin und Ice Tigers aus Nürnberg. Passend zum Jahrestag des Terrorattentats in Berlin erheben sich die Zuschauer von ihren Sitzplätzen und gedenken der Opfer. Jetzt pfeifen die Schiedsrichter Lasse Kopitz und Rainer Köttstorfer die Partie gegen 19:30 Uhr an.
7. Andreas Jenike im Tor der Ice Tigers musste schon ein paar Schüsse der Berliner Eisbären parieren. Petri Vehanen im Eisbären-Tor hingegen musste nur einen Schuss halten.
9. Die Verfolger, Zweite und Dritte der Deutschen Eishockey-Liga (DEL), hinter Tabellenführer EHC Red Bull München spielen diszipliniert und konzentriert statt Haudrauf und Harakiri. Wenn das so weiter geht, dann werden wenige Treffer fallen. Für das Event-Publikum wird es auf diese Weise kein Schützenfest geben.
9. Rumgestochere vorm Franken-Tor. Der Puck ist drin. Die Unparteiischen eilen zum Videobeweis. Kein Tor. Der Nürnberger Goalie soll behindert worden sein, erklärt der Hallensprecher.
11. Über die rechte Seite läuft ein gefährlicher Angriff auf das Berliner Tor.
12. Die Eisbären verlieren an der blauen Linie die Scheibe und die Ice Tigers kontern.
15. Micki DuPont erhält zwei Strafminuten wegen Stockschlags.
16. Franken-Stürmer Patrick Reimer fackelt nicht lange und feuert einen Schuss aufs Berliner Tor. Daneben!
17. Wir sehen eine weitere große Gelegenheit für die Gäste, doch im Grunde kein strukturiertes, überlegenes Überzahlspiel.
18. Völlig freistehend kommt Yasin Ehliz zum Schuss und zwar aus kurzer Distanz. Im Nachfassen kann der Finne im Berliner Tor klären.
20. Jenike kann einen Schuss von Jonas Müller nicht halten. Das fiel uns im ersten Drittel auf, dass Jenike eher wegschlägt als fängt.
In der ersten Drittelpause zeigt der Videowürfen 17 Schussversuche der Berliner und nur 11 der Nürnberger. Bei den gewonnenen Bullys steht es Fiffty-Fiffty.
23. Philippe Dupuis, Topscorer der Ice Tigers mit 23 Punkten (elf Toren und zwölf Vorlagen), trifft bei einem Schuss nur den linken Außenpfosten. Die von Cheftrainer Rob Wilson betreute Mannschaft aus Nürnberg agiert zu Beginn des Mitteldrittels aggressiver.
25. Erster sehenswerter Angriff der Berliner im zweiten Drittel. Die Richtung stimmt.
28. Tor für Nürnbeg. Nach Vorarbeit und gutem Zuspiel von Leonhard Pföderl, der hinterm Berliner Tor auf John Mitchell passt, trifft der Stürmer zur 1:0-Führung für die Gäste aus kurzer Distanz. Die Verpflichtung des erfahrenen NHL-Spieler Mitchell scheint sich für Thomas Sabo Ice Tigers Nürnberg zu lohnen.
29. Milan Jurcina kassiert eine Zwei-Minuten-Strafe wegen Spielverzögerung. Zuvor flog der Puck über die Bande. Pech.
31. Die Berliner können das Powerplay nicht nutzen.
32. Petr Pohl, der früher für die Eisbären Berlin stürmte, trifft zum 2:0 für Nürnberg. Die Vorarbeit leisteten die Angreifer Marius Möchel und Eugen Alanov. Die Führung im Auswärtsspiel ist nicht unverdient, sie geht in Ordnung. Ein, zwei Dutzend Franken-Fans feiern.
34. Mark Olver kassiert zwei Strafminuten wegen Stockschlags. Hunderte sehen das anders und bringen ihren Unmut zu Gehör. Ansonsten ist die Stimmung eher unterdurchschnittlich in der Mehrzweckhalle, die auf keinen Fall mehr als 10.000 Besucher beherbergt. „Halbvolle Halle“, murren einige.
35. „Kämpfen, Berlin, kämpfen“, skandieren einige Eisbären-Fans lautstark auf den Stehplätzen. Das taten sie. Anders gesagt: Erneut war das Überzahlspiel der Nürnberger mangelhaft.
36. Foul eines Nürnbergers an einem Berliner. Was wir hier im Oberrang erblicken, das scheinen die Schiedsrichter nicht gesehen zu haben. Allerdings bestrafen die Unparteiischen Nick Petersen mit zwei Minuten aussetzen. Er soll mit dem Stock geschlagen haben. „Schieber“-Rufe hallen durchs Rund.
38. Gut für Berlin, dass Nürnberg kein Überzahlspiel kann, obwohl die Abwehrspieler nicht fehlerlos vor Vehanen verteidigten.
40. Eisbären-Cheftrainer Uwe Krupp führt ein sehr emotionales Gespräch mit einem Schiedsrichter, doch auch der gibt keine Strafzeiten für Nürnberg. Mit einem lange nicht mehr so lauten Pfeifkonzert werden die Schiedsrichter in die zweite Drittelpause entlassen.
Einerseits sind das keine Heimschiedsrichter, andererseits wirken die Berliner nach den zwei Gegentoren wie gelähmt.
42. Taylor Aronson kassiert zwei Strafminuten wegen Stockchecks. Endlich mal wieder Berlin in Überzahl.
43. Jetzt muss auch noch Ehliz wegen hohen Stocks auf die Strafbank. Bei fünf Angreifern gegen drei Verteidiger muss doch der Puck ins Tor zu kriegen sein.
44. In dem Moment, in dem ein Nürnberger von der Strafbank zurückkommt, trifft Petersen zum umjubelten 1:2. Für den Anschlußtreffer leisteten Sean Backman und DuPont die Vorarbeit.
45. Dynamo bleibt am Drücker. Die Bären wollen den Ausgleich. Dann zappelt der Puck im Netz. Wieder Videobeweis. Kein Tor. Angeblich soll es eine Kickbewegung gegeben haben. Das Tor sei durch eine Kickbewegung erzielt worden.
45. Berlin bleibt in der Vorwärtsbewegung. Goalie Jenike steht mittlerweile im Mittelpunkt des Geschehens.
47. Das artet zu einem Spiel auf ein Tor aus. Strafe angezeigt. Dieses Mal bekommt der Angreifer Dane Fox zwei Strafminuten wegen Stockschlags.
48. James Sheppard passt auf Backman, doch Jenike wehrt ab.
50. Keine Frage: Zehn Minuten spielen dies Berliner auf das Franken-Tor. Vehanen hat im letzten Drittel bisher nichts zu tun. Der Dynamo schnurrt und dominiert.
51. Das ging aus Berliner Sicht noch einmal gut. Wieder ein Klops in der Berliner Hintermannschaft. Urplötzlich taucht ein Ice Tiger frei vor Vehanen auf und zwar mit Puck, der er kurz zuvor zugespielt bekam. Vehanen hält.
53. Toooor für die Eisbären. Ausgleich! Olver trifft nach Vorarbeit von Jamie MacQueen. Flasche leer? Das war wirklich eine Energieleistung in diesem Drittel aus Sicht der Berliner.
54. Jetzt lichten sich wieder bei den Berlinern die Reihen. Zwei Strafminuten wegen Haltens. Doch auf das üble Überzahlspiel der Nürnberger ist Verlass. Das wirkkt beinahe behäbig, partiell pomadig. Der Hallensprecher bedankt sich bei 9.631 Zuschauern.
60. Nnach Ende des letzten Drittels steht es 2:2. Unentschieden, Punkteteilung. Keine Mannschaft konnte zum Ende noch einmal zulegen und den Siegtreffer erzielen. Overtime ist angesagt.
63. Tor für Nürnberg. Dupuis, der ein guten Spiel abliefert, trifft zum 3:2 aus Sicht der Gäste. Das Spiel ist aus. Nach der Punkteteilung nehmen die Ice Tigers den Zusatzpunkt mit nach Nürnberg. Zuvor bestraften die Schiedsrichter ein aus unserer Sicht eindeutiges Foul eines Nürnbergs in der Overtime nicht.
Fotoreportage
Mehr Bilder in der Fotoreportage: Mit 3:2 gewinnen die Ice Tigers aus Nürnberg bei den Eisbären in Berlin von Joachim Lenz.