Berlin, Deutschland (Weltexpress). Berliner Eisbären kämpfen und siegen gegen harmlose Kölner Haie Dienstagnacht mit 3:2. Harmlos? Nun, nur ein Tor der Kölner wurde wirklich herausgespielt und zwar das erste.
Marcel Müller, einer der besten Kölner, traf nach starken, energischem Haie-Start sowie guter Vorarbeit von James Sheppard und Frederik Tiffels zur früher Führung (7.). Diese Paradereihe der Haie hatte noch gute Szenen, aber die Angreifer bissen nur noch einmal zu, als nämlich der ansonsten sehr agile und engagierte Giovanni Fiore sich einen Aussetzer leistete (16.). Müller traf zur erneuten Führung, zum 2:1 aus Haie-Sicht.
Zuvor sorgte Leonhard Pföderl für den zwischenzeitlichen 1:1-Ausgleich (12.).
Trotz der erneuten Hai-Führung hatten sich die Hausherren vom anfänglichen Wirbelwind und frühen Stören bereits im gegnerischen Verteidigungsdrittel erholt und im wahrsten Sinne des Wortes freigespielt. Der 2:2-Ausgleich war nur eine Frage der Zeit. Pföderl erzielte ihn noch vor Ende des ersten Drittels (18.).
Dass das zweite Drittel, in dem erstens die Haie ein Schatten ihrer selbst schienen, und zweitens die Eisbären nicht nur dominant auftraten, sondern schneller liefen, flinker spielten, passgenauer die Scheiben von Mann zu Mann laufen ließen, torlos blieb, das sollte den Verantwortlichen zu denken geben. Mehrfach kurvten die Berliner minutenlang durchs Kölner Abwehrdrittel, blieben allerdings ohne Torerfolg. Kein Scheibenglück? Da Glück die Übereinstimmung von Wollen, Können und Dürfen ist, muss sowohl am Durchsetzungsvermögen der Berliner gearbeitet werden als auch das Sich-nicht-ergeben-wollen der Gäste anerkannt werden. Auch Justin Pogge, der nun in Köln das Tor hütet, hielt gut und seine Vorderleute lange im Rennen. Die Kölner kämpften, konnten aber nicht besser.
Dass Marcel Noebels, dem Sheppard, der nun für Köln kurvt, ein starker Center fehlt, und Lukas Reichel ist das bei aller Liebe noch nicht, das wurde deutlich obwohl diese Reihe mit Pföderl Dienstagnacht überzeugte. Neben Pföderl traf nämlich auch Noebels zum wichtigen 3:2 (51.). Es war erst das zweite Tor von Noebels in sieben Spielen. Dafür blieb die Berliner Paradereihe mit Kristopher Foucault, Matthew White und Mark Zengerle, die in acht Spielen ein Dutzend Tore beisteuerte, dieses Mal torlos.
Die zweiten Berliner Reihe holte gegen Köln mächtig gewaltig auf, weil Sekunden vor Schluss auch Reichel ins verwaiste Hai-Gehäuse traf (60.). Alle vier Tore zum hochverdienten 4:2-Sieg kamen von allen drei Stürmern der dritten Reihe und dieses dadurch auf zwei Hand voll Treffer. Ist bei der zweiten Sturmreihe der Berliner jetzt der Knoten geplatzt oder war das die Schwalbe, die noch keinen Sommer macht?