Berlin, Deutschland (Weltexpress). Bei seinem Besuch im Irak soll Donald Trump als Präsident der Vereinigte Staaten von Amerika (VSA) einen Satz gesagt haben, den die (Fach-)Welt zitiert und diskutiert. „Die Vereinigten Staaten können nicht weiter der Weltpolizist sein“, lautet dieser nach „Frankfurter Allgemeine“ (26.12.2018) zitierte Satz.
„Trump bricht mit der Grundüberzeugung der amerikanischen
Außenpolitik seit dem Ende des Zweiten Weltkriegs, wonach Weltmacht
nur sein kann, wer als Weltmacht sichtbar ist: unter Verbündeten,
gegenüber Gegnern, politisch, aber eben auch militärisch“,
meint dazu
Stefan Kornelius in „Süddeutsche Zeitung“
(27.12.2018) und scheint völlig zu vergessen, das sich Macht darauf
begründet, die Gelegenheit zu haben, Gefolgschaft für seine
Befehle, die vor Zuhörern und Zuschauern gerne auch als Bitten
formuliert werden, zu erhalten, Herrschaft aber unterscheidet sich
davon grundlegend. Sie bedeutet, dass der Befehlsgeber auch in der
glücklichen Lage ist, und Glück ist die Übereinstimmung von
Wollen, Können und Düren, Gehorsamkeit gegenüber dem
Befehlsempfänger durchzusetzen. Dank des 2. Weltkrieges rückten die
VSA weit außerhalb ihres Staatsgebietes vor in den Osten über den
Atlantik und das Vereinigte Königreich bis zum Eisernen Vorhang, der
Europa teile, und im Westen über Japan hinaus bis Südkorea.
In diesen Macht- und Herrschaftsbereichen und also in ihrem Reich, ihrem Empire herrscht Washington und dessen Soldaten sind in diesem Innenverhältnis (Welt-)Polizisten und bleiben es auch dann, wenn Hilftätigkeiten von Hilfpolizisten übernommen werden.
Im Innen- wie im Außenverhältnis muss das Militär der VSA mit seinen Vasallen nicht zwangsläufig in Form von Fußtritten in den Wüsten der Welt marschieren. Soldaten im Sand und Gestein von Syrien oder Afghanistan sind dafür alles andere als zwingend notwendig. Zwingend notwendig ist die Fähigkeit, zu jeder Zeit und an allen Orten das tun zu können, was notwendig ist. Im Nahen und Mittleren Osten dürften derzeit geheime Operationen neben Vasallenverbänden, die nicht die Seite wechseln, völlig ausreichen, um Eigentumsverhältnisse, vor allem an Rohstoffen, vor allem Öl und Gas, sowie der Transportwege zu sichern.
Und dass Trump nach seinem Besuch auf einer Militärbasis bei Bagdad anschließend noch im rheinland-pfälzischen Ramstein seinen „großartigen Soldaten“ noch Respekt zollte und weiter wie im Wahlkampfmodus 2016 davon sprach, dass die VSA nicht Weltpolizist sein wolle, das bedeutet nicht, das Washington als geopolitischer Akteur ausfällt, sondern anders agieren, denn andere und nicht nur lokale und regionale Herrscher sind auch noch da, die ihre Interessen verteidigen und durchsetzen.
Die VSA seien laut Trump „in Ländern, von denen die meisten Leute noch nie gehört hätten“, militärisch tätig, wie es in „Welt“ (27.12.2018) heißt und weiter: „Das sei, ‚offen gesagt, lächerlich‘, sagte er während des Besuches nach Angaben aus dem Kreis der mitgereisten Journalisten.“
Wohl wahr. Große Kapitalfraktionen der VSA haben anderes zu tun, als sich zu verzetteln. Sie müssen und wollen sich aufs Wesentliche konzentrieren: „America first“ war nicht nur eine Parole, das ist ein dringend nötiges Programm. „Make America great again“ ist das Ziel. „‚Wisst ihr was?‘, fragte der mächtigste Mann der Welt seine Soldaten: ‚Das ist genau das, was wir machen.'“ VS-Soldaten im Sand von Syrien braucht Trump dafür nicht. Das Imperium braucht nicht die paar syrischen oder afghanischen Militärstationen von geschätzt nahezu 1000 auf diesem Planeten, um seine weitreichende Macht und Herrschaft abzusichern, ganz sicher nicht. Der Weltpolizist wäre auch mit zweihundert, dreihundert Militärstation weniger der größte Weltterrorist.