Vater August Schumann, der als Erfinder des Taschenbuchs bekannt wurde, hatte in diesem Haus eine Buch- und Verlagshandlung. Teile seines Verlagsbestandes, z. B. verschiedene Handexemplare aus dem Besitz Robert Schumanns, können in den Ausstellungsräumen bewundert werden.
In insgesamt acht Räumen zeigt die Dauerausstellung wertvolle Bilder, Musikinstrumente, Drucke, Handschriften und Erinnerungsstücke. Diese reichen von der Haarlocke Clara Wiecks bis zum Schachspiel Robert Schumanns. Das Geburtszimmer des Künstlers ist heute vollständig als Gedenkzimmer mit historischem Mobiliar aus dem Besitz der Eheleute ausgestattet, darunter auch das Stehpult, an dem Schumann zu komponieren pflegte.
Unter den sechs Tasteninstrumenten der Schumann-Zeit sind besondere Prunkstücke: der Wiener Flügel von André Stein, auf dem Clara Schumann neunjährig 1828 ihr Konzertdebüt im Leipziger Gewandhaus gab, sowie ein Pedalflügel, auf dem man mit Händen und Füßen spielen kann. Mechanikmodelle veranschaulichen die drei zur Zeit Clara Schumanns üblichen konkurrierenden Klaviermechaniken.
Besonders für Kinder interessant: Im Rahmen der Klanginstallation „Tanzende Buchstaben“ und auf einer Kugelrollbahn erklingen Schumannsche Melodien. Beim Blick durch ein Opernglas aus dem 19. Jahrhundert ist ein koloriertes Original-Szenenbild der Uraufführung von Schumanns Oper „Genoveva“ mit 3D-Effekt zu sehen.
Das Treppenhausfoyer bietet eine von der amerikanischen Künstlerin Janet Grau gestaltete Rauminstallation mit Schumann-Büsten und -Plakaten. Computerplätze mit verschiedenen Multimedia-Präsentationen, darunter das Projekt „Schumann digital“, zeigen den Komponisten aus heutiger Perspektive. Auf der Emporen-Galerie gibt es eine Spiel- und Leseecke sowie Ausstellungsstücke zur Nachwirkung und Aktualität von Robert und Clara Schumann. Führungen sind in fünf Sprachen sowie zu speziellen Themenschwerpunkten und für Kinder möglich. Für Individualbesucher stehen vier verschiedene Audio-Guides zur Verfügung, die auf Deutsch und Englisch und für Kinder bzw. für Sehbehinderte eine Hörreise durch Schumanns Leben bieten. Bibliothek und Archiv sind – nach Voranmeldung – öffentlich zugänglich.
Das Foyer präsentiert wechselnde Sonderausstellungen, außerdem befinden sich dort der Museums-Shop und ein Kammermusiksaal mit 140 Plätzen für Konzerte, Vortragsabende und Symposien.
Mit der Schumann-Briefedition und der Gesamtausgabe der musikalischen Werke sind zwei bedeutende Langzeitforschungsprojekte der Akademien der Wissenschaften am Robert-Schumann-Haus angesiedelt.
Infos
Robert-Schumann-Haus Zwickau, Hauptmarkt 5, 08056 Zwickau, Telefon: 0375781885116, Email: schumannhaus@zwickau.de, Website: www.schumann-zwickau.de, Dienstag bis Freitag 10 bis 17 Uhr, Samstag, Sonntag, feiertags 13 bis 17 Uhr. Das Haus ist barrierefrei, das heißt ein Treppenaufzug ist installiert. Der Eintritt ist, wie in allen Museen Zwickaus, frei.
