Berlin, Deutschland (Weltexpress). Jeffrey Tomlinson, von vielen Jeff genannt, von einigen Tomma, übernahm nach dem Weggang von Meistertrainer Don „Donni“ Jackson die Berliner Eisbären. Das war 2013. Lange ist`s her. Er wollte damals wohl seinem großen Trainer-Idol in seiner gefühlten zweiten Heimat nacheifern. Doch die Schuhe in Berlin waren noch zu groß und das Budget des Eishockey-Unternehmens für bestimmte Schritte zu klein.
Am Ende wurde er 2014 gegangen. Der Kanadier aus dem windigen Winnipeg, Manitoba, zog nach Jahren als Spieler (von 2000 bis 2004) und Trainer (von 2004 bis 2010 sowie von 2013 bis 2014) in Berlin weiter und zwar 2015 in die Provinz, genauer: nach Rapperswil-Jona an den Zürichsee.
Dort warteten die Miserablen in der zweiten Liga, die er zu Respektablen formte. 2018 war der Aufstieg in die erste Liga geschafft und nebenher gab es einen sogenannten Cupsieg. Jetzt spielt Tommas Team um den Einzug ins Finale.
Richtig, Cheftrainer Jeff Tomlinsons hat die Loosers vom Lake zu einem Viertelfinal-Triumph über den Hockey Club (HC) Lugano geführt. Genau, der HC Lugano ist nicht irgendwer. Sechs Mal wurde der traditionsreiche wie erfolgreichste Club des Eishockeys in der Schweizer Eidgenossenschaft Meister. Seit 15 Jahren kurven und kufen die Spieler zwar dem nächsten Titel hinterher. Doch in dieser Saison wurde „Grande Lugano“ Zweiter, aber – Gedankenstrich – vom Zehnten im Viertelfinale der Playoffs sauber abserviert.
Offensichtlich wird es in Lugano Zeit für einen neuen Cheftrainer, einen wie Tomlinson. Der muss nämlich zum Ende der Saison die Rapperswil-Jona Lakers verlassen. Er wird das erhobenen Hauptes tun, auf jeden Fall als Halbfinalist. Dazu darf man Tomma, der heute seinen 51. Geburtstag feiert, gratulieren.
Gratulieren darf man ihm, der Eishockey liebt und lebt, auch dafür, dass er wie in Berlin junge Spieler zu erwachsenen und besser gemacht hat. Tomlinson fragte gegenüber einem Journalisten: „Wie hat sich ein Dominik Egli entwickelt? Ein Melvin Nyffeler? Ein Marco Lehmann? Ein Nando Eggenberger?“ Er antwortete: „Bei uns spielen die Jungen Powerplay und erhalten Verantwortung.“ Wohl wahr!
Und wie sie es ihm danken. Die Rapperswil-Jona Lakers stehen im Playoff-Halbfinale der Schweiz. Wahnsinn, aber auch wahr.