Istanbul, Türkei (Weltexpress). Am Bosporus ist Bambule, jedenfalls hinter den Kulissen und vor allem bei den Bankern, denn die Lira der Türken fällt und fällt und fällt und gibt wieder einmal extrem gegenüber dem Dollar nach.
Immer, wenn in Washington jemand Richtung Ankara hustet, dann stürzt die Lira ab. vor wenigen Monaten im August 2018 mussten erstmals mehr als sieben Lira für einen Dollar und mehr als acht Lira für einen Euro gezahlt werden. Damals erhöhte Trump die Strafzölle auf Stahl und Aluminium aus der Türkei von 25 Prozent auf 50 Prozent. Die Sanktionen wurden beim Hin und Her zwischen Washington und Ankara wieder aufgehoben.
Die Türken reagierten beispielsweise mit neuen Regeln für Lira-Reserven und hob den Leitzins in einem Land an, in dem die Leute mit einer galoppierenden Inflation zu kämpfen haben. Eine echte Haushaltssanierung erfolgte übrigens nicht.
Auf „Onvista“ (14.1.2019) wird darauf hingewiesen, dass „auf Jahressicht … die Lira gegenüber dem US-Dollar über 30 Prozent verloren“ habe und es „im Vergleich zum Euro … Minus 27 Prozent“ seien. Nimmt man noch den Sommer 2016 hinzu und vergleicht den Zeitraum von damals bis bis heute, dann befindet sich die türkische Lira seit geraumer Zeit auf einer tollen Talfahrt. Das dieser „Abwärtstrend der türkischen Währung …. durch politische Spannungen und Konjunktursorgen verstärkt“ werden würde, darauf weist der „Standard“ (14.1.2019) hin und teilt unter dem Titel „‚Wirtschaftliche Zerstörung‘: Trumps Drohung setzt Lira zu“ mit: „Die schwache Währung trifft vor allem die Mittelschicht, die sich nun Reisen ins Ausland oder Studienaufenthalte nicht mehr leisten kann. Aber auch ärmere Schichten leiden unter den Preissteigerungen für Verkehr, Strom, Wasser und Lebensmittel. Die türkische Regierung setzt das unter Druck, denn im März sind Kommunalwahlen.“
Gut möglich, dass die islamistische Glühlampenpartei AKP Istanbul nach 25 Jahren an der Regierung an die CHP verliert.