Oskamp versteht es, den Leser genussvoll zu quälen, ihn mit viel Schweiß und Schmerz zu konfrontieren, mit Zweifel und Kitsch. Eine Nudelmaschine wird aufgefahren, erstaunlich banale Situatiönchen konstruiert und mit fahrlässig oft wiederholtem Bildwerk ausgemalt. Doch dann knallt’s! Die Beziehungsflüchtige presst sich in ein Korsett, das auch auf dem Cover des Buches zu bewundern ist, und stakt schmerzverzerrt brutalem Sex entgegen. Nur mit der erfrischenden Derbheit Katja Lange Müllers ist ansatzweise zu vergleichen, was Katja Oskamp uns hier liefert. Ihr lebendiger, schmatzender Körperkampf ist nahezu einzigartig in der jüngeren Literatur und schon dafür lohnt es sich, ihr die Treue zu halten und auf weiteres zu hoffen!
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Katja Oskamp, Hellersdorfer Perle, Roman, 219 S., Eichborn Verlag Frankfurt am Main, 18,95 €