Die Erinnerung an die Nelkenrevolution vom 25. April 1974 in Portugal wachhalten!

Quelle: Pixabay, Foto: Goran Horvat

Lissabon, Portugal (Weltexpress). In Erinnerung an die Revolução dos Cravos (Nelkenrevolution) am 25. April 1974 ist es an der Zeit, wieder das Lied der Revolution zu hören: Grândola, Vila Morena (Grândola, braun gebrannte Stadt), das wegen der Zeile „O povo é quem mais ordena“ („Das Volk regiert/​befiehlt“) verboten worden war.

20 Minuten nach Beginn des 25. April 1974 las der Sprecher des katholischen Rundfunks Rádio Renascença, der von der Besetzung ausgespart worden war, die erste Strophe des von der Diktatur verbotenen Liedes, danach erklang das Lied selbst, gesungen von dem antifaschistischen Protestsänger Zeca Afonso.

Das Abspielen des verbotenen Liedes war das verabredete zweite Geheimzeichen zum definitiven Beginn der sozialistischen, kommunistischen Bewegungen des Movimento das Forças Armadas (MFA), das erste war das Liebeslied „E Depois do Adeus“ („Und nach dem Abschied“) von Paulo de Carvalho.

Christen und Kommunisten waren 1974 vereint im Kampf gegen den Faschismus in Portugal.

Offiziere und Soldaten der MFA Diese rückte mit ihren Fahrzeugen aus und eilten nach Lissabon, um Ministerien, Rundfunk- und Fernsehsender sowie den Flughafen zu besetzen. Die geheim gehaltenen Aktionen der MFA waren über ganz Portugal verteilt. In der Folge lief die überwältigende Mehrheit der angerückten Truppen des Regimes zu den Aufständischen über.

1974 putschten Offiziere und Soldaten unter der Führung der MFA gegen die Diktatur des Estado Novo. Die Soldaten und Offiziere wurde vom Volk, zumindest von weiten Teilen der Bevölkerung, bejubelt und unterstützt. Soldaten der dem Regime treu gebliebenen Truppen feuerten jedoch auf unbewaffnete Demonstranten.

Dennoch war die Nelkenrevolution nicht aufzuhalten. Sie führte zu den ersten freien und demokratischen Wahlen in Portugal, zur Verfassungsgebung und 1976 schließlich zur friedlichen Übergabe der Staatsgewalt an das neu gewählte Parlament und den neu gewählten Präsidenten und damit zur Dritten Portugiesischen Republik.

Es gilt, was galt: Die Erinnerung an die Nelkenrevolution in Portugal wachhalten! Den Antiportugiesen und Antideutschen unter den Sozen darf man die Erinnerung an den 25. April 1974 nicht überlassen.

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