Die Eisernen, wie die Eichhörnchen in der Wuhlheide oder der 1. FC Union Berlin, in dieser Saison unbesiegbar

Eichhörnchen
Ein Eichhörnchen. Quelle: Pixabay

Berlin, Deutschland (Weltexpress). Wer hätte das gedacht? Der 1. FC Union Berlin ist in dieser noch jungen Saison bisher unbesiegbar. Nach acht, neun Spielen in der mit 18 Mannschaften bestückten 2. Liga für Männerfußballer in der Bundesrepublik Deutschland darf man schon einmal eine Standortbestimmung wagen, einen Ausblick sowieso. Und der lautet: Die Abwehr gewinnt Meisterschaften.

Die Abwehr der Kiezkicker aus Köpenick im Südosten von Berlin hält. Bisher wurden erst sechs Treffer kassiert. Die von Urs Fischer trainierte Mannschaft lässt am wenigsten zu, hinten selten etwas anbrennen und verliert nicht.

Auch beim letzten 2:1-Sieg vor 7.068 Zuschauern in Ingolstadt haben sie vieles „richtig gut gemacht“ und „wenig zugelassen“, wie Akaki Gogia nach dem Spiel feststellte.

Allerdings hätte bei allem Druck, den die Berliner an der Donau entfalteten, in den ersten 45 Minuten kamen sie auf 6:0-Ecken und 11:1-Torschüsse, mehr als nur ein Tor vom Elfmeterpunkt rausspringen müssen. Das Manko scheint die Chancenverwertung. Die Männer von der Spree kommen nach acht Begegnungen in der 2. Bundesliga auf insgesamt 13 Tore. Die Mannschaften im Tabellenkeller wie der 1. FC Magdeburg, FC Erzgebirge Aue, SV 1916 Sandhausen, MSV Duisburg und eben der FC Ingolstadt 04 sind nicht viel schlechter. Der Elf des 1. FC Köln hingegen wirkt mit ihren 21 Toren schon jetzt unerreichbar. Sie steht auf dem ersten Platz.

Die Unioner tun sich schwer mit diesen Mannschaften und müssen eisern Arbeitssiege einfahren. Gegen Aue nur knapp 1:0 gewonnen, gegen Sandhausen nur eine Nullnummer hingelegt, gegen Duisburg auch nur Unentschieden (2:2) und jetzt gegen Ingolstadt ein Sieg mit einem Tor mehr. Viel ist das nicht. Hurra-Fußball mit einem Feuerwerk an Toren ist das nicht.

Aber solide ist das, beschwerlich und schweißtreibend. So ernähren sich die Eisernen, wie die Eichhörnchen in der Wuhlheide. Mühsam. Punkt um Punkt.

Nachdem Sebastian Andersson vom Punkt traf (43.), erhöhte Gogia auswärts auf 2:0 (74.). Stefan Kutschke traf für Ingolstadt ebenfalls per Elfmeter zum Anschluss (80.). Wer das Spiel wie Berlin im Grunde die ganze Zeit über im Griff hat, der sollte sich nicht unnötig in Gefahr bringen. Immerhin schaukelten die Fischer-Elf die Führung über die Zeit zum ersten Auswärtssieg dieser Saison.

Die nächsten Spiele stehen daheim gegen den 1. FC Heidenheim und Dynamo Dresden an, auswärts müssen die Unioner beim SC Paderborn 07 und SSV Jahn 2000 Regensburg ran. Das dürften alles lösbare Aufgaben sein. Der Fischer und seine Eichhörnchen arbeiten bestimmt schon daran. In dieser Liga muss man sich vor allem künftig mühen, um den Winter über oben zu bleiben. Und wenn zwischen den Toren wieder das Grün auf dem schönsten Platz der Welt sprießt, dann dürfen die Unioner bestimmt auch einmal vorstürmen.

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