Die alte Wilde – Serie: „Maria Lassnig. Das neunte Jahrzehnt“ im MUMOK in Wien (Teil 1/2)

Das Meerschweinchen, 2000/2001

Wien (Weltexpress) – Dies ist ein museales Geburtstagsständchen zum 90sten der österreichischen Malerin Maria Lassnig, mit der älteren Louise Bourgeois die grande dame der zeitgenössischen Kunst, das sich gewaschen hat. Sehen so ehrwürdige Greisinnen aus, läßt uns das eindrückliche Ausstellungsplakat mit dem doppelt gerichteten Waffenlauf der sich selbst nackt Porträtierenden provozierend fragen? Ein starkes Stück Leinwand und das ist erst der Anfang. Man kommt hinein mitten ins pralle grünstichige Leben, wenn man die Ebene 6 dieses grauschwarzen Klotzes im Museumsquartier betritt, das einst das kaiserliche Messegelände war. Maria Lassnig, die alte Wilde, die keine Scheu vor der Farbe hat und keine Angst vor konkreter Darstellung, dem Schwierigsten überhaupt, der Spezie Mensch und dies in durchaus expressionistischer Manier nicht realistisch, sondern die Farben fühlend und benutzend und nutzend.

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