Rekordverdächtige Infrastruktur
Die Namensrechte zum Stadion gehören seit vorletztem Jahr dem Sponsor Meppener-Einkaufs-Passage. Historisch gesehen ist die MEP-Arena der fußballerische Ort, der von der Weimarer Republik bis zur Berliner Republik zum fünften Mal einen neuen Stadionnamen erhielt – der häufige Wechsel ist wohl rekordverdächtig im Kreise der DFB-Fußballer Familie: Meppener Sportplatz (1924–1927), Hindenburgstadion (1927–1992), Emslandstadion (1992–2005), Vivaris Arena Emsland (2005–2011), MEP-Arena (2011 -).
Diego Maradona, Johan Cruyff und Alan Simonsen
Wenn die Frauen des FF USV Jena am Sonntag auflaufen werden, werden die Rentner und gut informierten Fans auf der Sitztribüne stolz darauf verweisen können, dass die mit Flutlicht ausgestattete MEP-Arena alle Kriterien für internationale Partien erfüllt und bereits Weltstars wie Diego Maradona, Johan Cruyff und Alan Simonsen Bekanntschaft mit dem Rasen gemacht haben. Mit Frauenfußball bekam der weltbekannte Rasen erst Mitte der frauenfreundlichen Theo Zwanziger Ära im DFB 2010 zu tun, als die 1. Frauenmannschaft des SV Victoria Gersten sich dem SV Meppen angeschlossen hat und folglich ab der Saison 2011/12 als SV Meppen in der 2. Bundesliga Nord spielen konnte.
Nangila van Eyck, Hilde Winters und Ewa Zyla
Die Emsländerinnen sind zur Zeit Siebenter der 2. Frauenbundesliga Nord und verloren gerade ihr letztes Heimspiel gegen den Herforder SV. Um so mehr ist Jena gewarnt eine hungrige Gästemannschaft anzutreffen. Einem Einzug in die Runde der letzten Acht steht im Moment der SV Meppen aus der 2. Frauen-Bundesliga Nord entgegen. In dieser Saison schafften es die Emsländerinnen bereits zum sechsten Mal ins Pokalachtelfinale und setzten sich zuvor mit 10:0 gegen den Regionalligisten FFC Oldesloe sowie 2:0 gegen den Ligakonkurrenten Viktoria Berlin durch. Meppens wohl gefährlichste Spielerin im Angriffsverbund, Nangila van Eyck, hat daran einen großen Anteil. Die niederländische Nationalspielerin traf in dieser Spielzeit bereits neun Mal. In der Abwehr sind mit Hilde Winters (Niederlande) und Ewa Å»yÅ‚a (Polen) zwei weitere Nationalspielerinnen zu finden.
Extravagant außerirdisch
Die Saalestädterinnen spielen bisher eine sehr gute Saison, „wenn wir das Spiel gegen München raus nehmen“, frohlockte der 29-jährige Cheftrainer Daniel Kraus nach dem Sieg gegen Leverkusen. Recht hat er,iIn der Tat war der Start ins neue Fußballjahr mit acht Punkten aus fünf Spielen der beste seit Bundesligazugehörigkeit. "Die beiden Remis gegen die Meisterschaftskandidaten und Wolfsburg-Jäger 1. FFC Frankfurt und 1. FFC Turbine Potsdam sind fast schon extravagant außerirdisch", meinte ein Jenaer Fan. Hinter dem aktuellen und hart erarbeiteten sechsten Platz stehen eine akkribisch geschlossene Mannschaftsleistung und eine Knipserin namens Amber Hearn in Bestform. Zehn Tore in zehn Pflichtspielen hat die neuseeländische Nationalspielerin bereits vorzuweisen, vier davon im DFB-Pokal. Nach dem 4:1-Sieg gegen den Bundesligaabsteiger FSV Gütersloh in Runde zwei, soll nun ein weiterer Erfolg im Achtelfinale folgen.
Kader weiter ausbauen
Entschieden wird aber nicht auf dem Papier, sondern auf dem Platz. In der 2. Liga Nord reichte es für die Emsländerinnen gegen die 2. Mannschaft vom FF USV Jena zu Hause nur zu einem knappen 1:0 (0:0) Last-Last-Last-Minute Sieg. Die Ex-HSV-lerin aus Hamburg, die erfahrene Heike Freese, schoss das Siegtor in der 2. Minute der Nachspielzeit. Klarer Favorit ist natürlich Jena, aber auf die leichte Schulter nehmen sollten die FF-USV-Spielerinnen den kommenden Gegner nicht. Es liegt in der Hand von Jena das Viertelfinale des DFB-Pokals zu erreichen. Jena kämpft in diesem Jahr wohl nicht mehr um den Abstieg, aber nach dem schnellen Weggang und Karrieresprung von Kathleen Radtke zum LdB Malmö sollte sich Jenas Vereinsführung frühzeitig darum kümmern, den Kader weiter auszubauen.
Erfolgsstory Jena
Spielerinnen wie Julia Arnold, Susanne Utes und Lisa Seiler zählen im bundesweiten Vergleich zu den Besten im nationalen Spielerinnen Angebot des DFB. Die Verträge der drei "Kiwis" aus Neuseeland Abby Ercreg, Amber Hearn und Ria Perceval sind wohl noch über Monate festgeschnürt, die Vereinsführung hat jetzt die Chance und Verpflichtung das international geprägte Erfolgsteam mit zusätzlichen europäischen Leistungsträgerinnen zu erweitern. Die Erfolgsstory Jena lebt von regionaler, nationaler und internationaler Vernetzung. Verantwortung sehen, Verantwortung übernehmen, Verantwortung delegieren. Die Erfolge müssen auf dem Platz und durch Management erworden werden. Anstoß ist am Sonntag, den 17. November 2013, um 14 Uhr in Meppen im Emsland.