Berlin, Deutschland (Weltexpress). Der Peugeot 5008 wird als Familien-SUV angepriesen zu einem Preis ab 25.650 Euro. Wie auf dem Fischmarkt in Hamburg packt PSA noch einen drauf: die Diesel-Sorglos-Garantie.
Das bedeutet, dass im Zusammenhang mit einem Leasingvertrag der PSA Bank dem Käufer eines Peugeot 5008 die Garantie und also „das Recht zur vorzeitigen Vertragsbeendigung ohne zusätzliche Ablösekosten durch Rückgabe seines Personenkraftwagens mit Diesel-Motorisierung und Umstieg auf einen neuen Peugeot mit PureTech-Benzin-Motorisierung bei einem teilnehmenden Peugeot-Partner“ gegeben wird, wie es der deutschsprachigen Heimatseite von Peugeot auch heute noch heißt, „sofern sein Fahrzeug innerhalb der Leasinglaufzeit (bis zu 36 Monate) von einem Diesel-Fahrverbot an mindestens 30 unmittelbar aufeinanderfolgenden Tagen/Jahr am Wohnort des Leasingnehmers (inkl. eines Umkreises von bis zu 50 Kilometern) betroffen ist. Das Recht zur Vertragsbeendigung ist ausgeschlossen, wenn das Fahrverbot durch Maßnahmen wie z. B. Software-/Hardwarenachrüstungen von Peugeot aufgehoben werden kann.“ Soweit das Kleingedruckte, das dem Käufer eines Peugeot 5008 ein gutes Stück weit Planungssicherheit gibt.
Steffen Raschig, Geschäftsführer der Peugeot Deutschland GmbH, versicherte (vgl. Pressemitteilung Peugeot vom 2.7.2018): „Wir verlängern die Diesel-Sorglos-Garantie, um unseren Kunden die Sicherheit zu geben, auch in Zukunft mit ihrem Auto überall hinfahren zu können – auch in die deutschen Innenstädte.“
Auch wenn der Peugeot 5008 als SUV bezeichnet wird, womit an ihm das Etikett Geländelimousinen klebt, gehört der Wagen, dessen Motorkraft auf die Vorderräder übertragen wird, auf die Straßen der Städte und zwischen den Städten, wo er eine gute Figur macht, aber nicht wirklich ins Gelände. Über Stock und Stein mag man damit noch fahren können, aber der Rampen- und Böschungswinkel, die Steigfähigkeit, die Bauch- und Bodenfreiheit sowie die Achsverschränkung reichen fürs richtig schwierige Gelände nicht aus. Doch da würden selbst die Fahrer eines Peugeot 5008 noch nicht einmal wandern wollen.
Viel wichtiger bei einem großen und geräumigen Gefährt wie dem 5008 von Peugeot, der auf der EMP2-Plattform basiert, ist der Motor. Drei Benziner und vier Diesel, alle mit Start-Stopp-Automatik, stehen mit Euro-6-Motoren zur Verfügung, genauer gesagt: mit Euro-6d-TEMP-Motoren. Darunter ein 1.2 Liter Dreizylinder-PureTech-Turbomotor, der in der Kategorie 1.0 – 1.4 l bereits zum vierten Mal in Folge als „Engine of the Year“ ausgezeichnet wurde.
Der 2.0 l Blue HDi EAT8 mit 1.997 ccm Hubraum 130 kW/177 PS und 8-Stufen- Automatikgetriebe beschleunigt das Fahrzeug laut Hersteller von 0 auf 100 km/h in 9,2 Sekunden. Die digitale Nadel rückt mit diesem Motor auf über 200 km/h vor. Dass der mehr schluckt (angeblich 4,9 l auf 100 km) und mehr rausbläste, angeblich 129 g/km CO2, das versteht sich von selbst.
Die Kraft wird auf die vorderen Räder gebracht. Nein, der Peugeot 5008 ist kein 4×4. Für Fahrten über Stock und Stein und im halbwegs gängigen Gelände machen die relativ großen Räder den Wagen zu einem SUV, der gewisse Offroad-Abstecher locker wegsteckt. Dafür beträgt die Bodenfreiheit fast 24 Zentimeter. Extra einen Unterbodenschutz hat er nicht. Ein 4×4 wäre deutlich schwerer. Als Frontantriebler spart der Peugeot 5008 also Gewicht, was für den Verbrauch nicht das Schlechteste ist. Und für mehr gute Griffigkeit und beste Bodenhaftung im Gelände sorgt das optionale und in verschiedenen Peugeot-Modellen erhältliche System Grip-Control, dass Funktionen des ESP „erweitern“ und durch „gezielte Eingriffe an den Vorderrädern zu jedem Zeitpunkt überzeugende Allround-Traktionsqualitäten“ sorgen würde, wie es in einer Peugeot-Pressemitteilung vom 16.3.2017 heißt. Mit anderen Worten: Der Otto-Normal-SUV-Fahrer ist mit dem Frontantrieb ordentlich versorgt und im Falle eines Falles greife er zum Grip-Kontrolle.
Von der Kontrolle noch einmal zum Komfort. Die elektronischen Helfer in diesem Auto bieten nicht viele beziehungsweise nur höherpreisige Hersteller. Ohne Aufpreis sind Active Safety Brake (Notbremsassistent), Frontkollisionswarner, Spurhalteassistent, Geschwindigkeitsregelanlage mit Geschwindigkeitsbegrenzer und automatische Verkehrszeichenerkennung drin. Ab dem zweiten der vier aufeinander aufbauenden Ausstattungsniveaus, Active genannt, sind zusätzlich Regensensor, Lichtsensor und Einparkhilfe hinten (akustisch und visuell) mit dabei. Ab dem Allure-Niveau verfügen alle neuen 5008 zudem über Fernlichtassistent, Müdigkeitswarner, Spurhalteassistent mit Lenkeingriff und aktiven Toterwinkelassistent. Hinzu kommen die Einparkhilfe vorn und bei der Topversion 5008 GT noch eine Rückfahrkamera mit 180-Grad-Umgebungsansicht. Optional gibt es ab der Active-Ausstattung außerdem den Automatischen Geschwindigkeitsregler ACC mit Stopp-Funktion (nur in Verbindung mit EAT6). Doch das sollten sich alle gönnen (können).
Das i-Cockpit der neuesten Generation ist für alle und beinhaltet ein sportliche Lenkrad, hoch platzierten Hauptinstrumente und einen großen Touchscreen, mit dem nicht nur die Klimaanlage und das Radio gut zu bedienen sind, sondern alle (sic!) Fahrzeugausstattungen.
Im Fahrzeugen finden fünf Personen bequem Platz, normal zwei vorne und drei hinten, wobei die hinteren Sitze alle gleich groß sind. Zudem dürfen sich große Familien über im Fahrzeugboden versenkbaren Einzelsitze freuen, die einzeln herausnehmbar sind. Wer Platz für Ladung braucht, der klappt die hinteren Sitze in der zweiten und dritten Reihe einfach um. Das Gepäckvolumen beträgt dann statt 780 Liter volle 1940 Liter. Das kann sich sehen lassen wie das ganze Gefährt.
Fotoreportage
Mehr Bilder zum Beitrag in der Fotoreportage: Vorwärts immer mit dem Peugeot 5008 von Stefan Pribnow.