Wer Kombi sagt, der meint ein Automobil, das sowohl Personen wie auch Lasten transportieren können, Lasten vor allem, die zwei, drei Leute hochheben und wegschleppen können. Denn einerseits passen zwei Personen vorne in den Pkw, bei Bedarf noch zwei auf die hintere Sitzbank, und so viel Gepäck in den Kofferraum, den diese auch tragen können. Muß es mehr sein, dann kauft der Kunde einen Kleintransporter oder gleich einen Lastkraftwagen (Lkw). Ein Kombi ist also kein Spaßmobil sondern in gewisser Weise ein Nutzfahrzeug.
Nach diesem kleinen Exkurs in die weite Welt der Pkw und Lkw reisen wir mit diesem Wissen an den Erlensee, wo Honda eine Akademie unterhält. Daß das keine eine Akademie der Wissenschaften ist, klar, aber immerhin eine Art Einrichtung zum Lehren und Lernen. Auf dem „Honda Akademie Erlensee“ genannten Geländer am Rande eines Industriegebietes in Autobahnnähe standen viele Fahrzeuge, die wir fahren wollten und sollten, und Hirokazu Tomiki, seit 1. April Präsident von Honda Deutschland, der die zwei, drei Dutzend Journalisten galant begrüßte..
Der „Power of Dreams-Testtag“ bot neben mundgerechten Köstlichkeiten und magenfreundlichem Kaffee allerlei Motoren für Reisen zu Lande, zu Wasser und in der Luft, die Honda als ein Weltunternehmen ausweisen. Honda ist nicht nur ein Autobauer, Honda ist eine „Motor Company“, die 1948 und also nach dem Ende des letzten Krieges, den Japan vor allem gegen die USA verlor, gegründet wurde und ihren Hauptsitz in Tokio unterhält.
Den allseits angepriesenen rasenden Rasenmäher von Honda, der unter dem Namen Mean Mower eine Maximalgeschwindigkeit von geschätz 210 Stundenkilometern schafft, lies ich achtlos stehen. Für manche Männer und Frauen ist diese 4-Takt-Benzinmotorenmacht, dieser Powerdream eher ein Alptraum. Als Groß ´städter mit Pocket-Park, also ohne eigenen Garten mit reichlich Rasen, lässt sich das gut schreiben, oder?
Spiel, Spaß und Spannung beschränkte ich in den, vier, fünf Stunden vor Ort in Hessen wie die meisten anderen Journalisten dann doch auf einen heißen Ritt mit dem „Civic Tourer“ und kann wie folgt berichten.
Das neue Auto fährt so schnell, immer schnell, bis die Nadel auf dem Tacho die 200 kratzt. Der von Honda Deutschland als „geräumige Gepäckträger“ vorgestellte 4,54 Metern lange Lademeister, der laut Honda in Deutschland und England entwickelt worden sei und im britischen Swindon vom Band laufe, ist zudem grundsolide und genügsam. Besser als in der Pressemitteilung kann kaum einer formulieren und so werde ich zitieren: „Mit gewaltigen 624 Litern Ladevolumen markiert der Civic Tourer unangefochten den Klassenprimus. Dabei dient der Ladeboden als Raumteiler und beherbergt in seinem Souterrain ein 117 Liter großes Staufach, welches problemlos zwei Bordtrolleys mitnimmt. Pfiffig auch: Das Gepäckrollo schnippt per Fingertipp automatisch nach vorn und verschwindet bei Nichtgebrauch unter einer separaten Stauklappe im Kofferraumboden. Weitere Zusatzfächer links und rechts an den Seitenwänden bieten Platz für allerhand Kleinkram, schmale Radkästen sorgen zudem für eine reichlich bemessene Ladebreite.“ Zudem nimmt Honda Rücksicht auf immer älter werdende Kundschaft, denn die Ladekante ist mit 565 mm auf rückenfreudlich.
Klappen Opa oder Papa die Rücksitzlehne mit einem Handgriff rum, allerdings nicht vom Kofferraum aus, wird aus dem Honda Civic Tourer der „König der Kombis“ (Eigenlob). 1.668 Liter groß soll der Pool auf dem Achterdeck dann sein,in dem Kinder und Enkelkinder planschen könnten. Nicht Honda, die Konkurrenz kann einpacken.
Vom Raumwunder zum Raumschiff. Das Desing, das das Bewußtsein bestimmt, erinnert schon an einen furialen Futurismus, den die meisten Menschen nur mit einer guten Dosis bewußtseinsverändernder Drogen erreichen. Die Linien sind eher spacig als ebenmäßig, die Scheinwerfer weder rund noch eckig sondern schlitzig, die Fenster in ihrer Form einigermaßen gewöhnungsbedürftig, zwei Türgriffe wie üblich angebracht und zu sehen, zwei zu finden. Von vorne wirkt der Kühlergrill mit den Scheinwerfern wie ein an den Ende nach oben gewölbter Amboss.
Wenn man vor dem Lenkrad sitzt, dann fühlt sich das an wie in einer Seifenkiste in einer neuen Dimension. Von den Tasten an der Fahrertür zum Einstellen von Fernstern und Rückspiegeln über die Anzeigen (teils im Voll-Achtziger-Pixellook) und das Display bis zur Mittelkonsole, ein schwarzer Halbkreis mit silbergrauen Elemente und toller Technik schließt sich um Captn Future. Teile der Technik sorgen für Sicherheit wie der Spurhalteassistent, die Verkehrszeichenerkennung, der Toter-Winkel-Assistent, dias Kollisionswarnsystem, der Fernlichtassistent, der Ausparkassistent, der City-Notbremsassistent, die adaptive Geschwindigkeitsregleung und ein Kollisionswarnsyste. Sicherheitsgrute und Airbags müssen hier und heute wohl nicht mehr Erwähnung finden.
Nix wie los mit der „Earth Dreams Technology“ in endliche Weiten. Als Motoren stehen ein 1,8 i-VTEC-Bnzinmotor mit 104 kW, 142 PS und 174 Nm zur Verfügung zu einem Preis ab 22.600 Euro. Der Verbrauch soll nach Herstellerangaben bei 6,2 Litern auf 100 Kilometern in Stadt und Land liegen, die CO2-Emissionen bei 146 g/km. Die Automatik-Variante komme auf 6,5 Liter/100 km bei 153 CO2 g/km und koste 23.900 Euro. Die Alternative zum Benziner ist ein 1,6 i-DTEC-Dieselmotor, der eine Leistung von 88 kW, 120 PS und 300 Nm biete, einen Normverbrauch von 3,8 Liter/100 km und CO2-Ausstoß von 99 g/km habe und 21.550 Euro kosten solle (Alle genannten Werte gemessen nach 1999/94/EG.).
Wer noch mehr sparen möchte, der kann das ab der Ausstattungsvariante „Comfort“ mit dem serienmäßigen ECO Assist-System selbst. Super auch die drei Modi, die der Fahrer in Absprache mit seinen Mitfahrern wählen möchte. Ob „Comfort“, „Normal“ oder „Dynamic“, das adaptive Dämpfersystem an der Hinterachse sorgt für Stabilität und für einen ruhigen Flug. Den hatte ich auch: im Großraumflieger zurück nach Berlin.