Auch wenn der Ball erst zehn Jahre alt wird, also noch lange nicht volljährig ist, hat sich seit der Eroberung des Wiesbadener Kurhauses, Austragungsort seit 2002, schon so etwas wie eine Tradition eingestellt. Hauptattraktion und Haupttradition ist natürlich das Trinken von Wein, von deutschem Wein, weswegen die Ministerpräsidenten aller weinbautreibenden Bundesländer die Schirmherrschaft über den Ball übernommen haben. Unter über 70 VDP Spitzenweinen können Sie wählen und Sie werden des öfteren mit Kombinationen überrascht, wo Speisen einen Wein veredeln oder ihm den Garaus machen, wenn Sie nicht den richtigen aussuchen. Aber die Herzen der Weintrinker sind weit, denn die Zeiten, wo man Kartoffeln nicht mit dem (rostigen) Messer schneiden oder zum Fisch nur Weißwein trinken durfte, sind vorbei. Was zählt sind nicht Vorschriften, sondern die Geschmacksnerven und die sind bei jedem leicht anders gestrickt, müssen aber der Vergleichbarkeit wegen sich auch auf Kriterien einstellen, mit deren Anwendung Weine getestet, gewürdigt und benotet werden. Nein, nicht beim Ball des Weines. Da geht es nur um den Genuß.
Und damit hat der VDP eine lange Tradition. Denn er ist die älteste Weingütervereinigung der Welt, 1910 von Aktivisten aus dem Rheingau (1897), aus Rheinhessen (1900), aus Trier (1908) mit der Mosel-Saar-Ruwer Variante und aus der Rheinpfalz (1908) als gemeinsame Plattform gegründet, nun also hundertjährig und immer noch dabei, dieses Dreieck zu pflegen, das sich aus Erzeuger, Lage und Qualität ergibt. Die wenigsten wissen, daß unser Begriff der Kultur von cultivare kommt, dem Kultivieren also, was ursprünglich nichts anderes hieß, als die Weinstöcke zu beschneiden, weil ein rechter Schnitt die Voraussetzung für ein lebhaftes Wachsen in der richtigen Richtung bedeutet. Aber auch diesen interessanten Aspekt wollen wir ein andermal verfolgen und uns jetzt nur darum kümmern, was am Abend des 24. April in Wiesbaden los sein wird.
Dazu hatte nämlich der VDP in einem Pressegespräch in der Villa Kennedy in Frankfurt am Main das Kaninchen aus dem Hut gezaubert, das für diesen Tag Harald Wohlfahrt hieß und der beim Ball des Weines 2010 sein Debut gibt. Das nun wieder ist ein Geburtstagspräsent des VDP-Partners, der Gaggenau Hausgeräte GmbH, zum Hundersten, die traditionell eine Gaggenau Lounge errichten, in der sich diesmal der Küchenchef Harald Wohlfahrt nennt. Muß man zu seiner Person noch etwas sagen? Lob braucht er nicht, denn es ist ihm lieber, wenn er das beim Verzehren seiner Speisen den Leuten an den Augen ansieht und an ihrem Appetit merkt. Dennoch muß man einfach weitertragen, daß er der höchstdekorierte Koch Deutschlands ist und seit 1992 mit seiner Schwarzwaldstube in Baiersbronn auf Platz 1 aller Gourmetführer steht. Spitze also und das in der Breite der Jahre. Das heißt schon was bei dem heute oft aufgeregten Genußgeschäft, wobei die Kenner wissen, daß Aufgeregtheit dem Genuß schadet. Und solch ein Kenner ist Harald Wohlfahrt, der dafür sorgen wird, daß in der Lounge seine Speiseauswahl auf ausgesuchte Weine trifft und beides auf eine höhere Qualität hebt.
Kein Wunder, daß der VDP schwärmt und den Starkoch rühmt: „Wir Prädikatsweingüter fühlen uns geehrt, daß Harald Wohlfahrt auf dem Ball des Weines 2010 kochen wird”¦neben der Elite der Winzer als allen Regionen Deutschlands werden unsere Gäste nun erstmals von einem der zehn besten Küchenmeister der Welt verwöhnt – ein wahres I-Tüpfelchen für unseren Ball der Genüsse.“ Und der Sponsor, die Gaggenau Hausgeräte, lassen ihren Geschäftsführer Peter Bruns erläutern: „Es ist schon eine kleine Sensation, daß Harald Wohlfahrt an einem Samstagabend die Schwarzwaldstuben verläßt, um auf dem Ball des Weines zu kochen“.
Aber auch andere Partner der Prädikatsweingüter tragen zum kulinarischen Erlebnis des Abends bei wie in der Lufthansa Lounge „First Class“. Doch es gibt auch Süßes und ein eigenes Ballcafé und Dario Cammarata, Küchenchef des Restaurants Gusto in Rocco Fortes Villa Kennedy in Frankfurt ist auch dabei. Das gehört ja zu den Wundern der Natur, wie die Ballgäste, die im Ballsaal gerade ein Galadiner von Käfers Kurhausgastronomie genossen hatten, anschließend in den Freßtempeln sich noch den zusätzlichen Genüssen hingeben können. Für die Flaniergäste allerdings ist es die Hauptmahlzeit, denn nach dem Schließen der Türen zum gedeckten Diner, öffnen sich um 20.30 Uhr die Tore für die Flaniergäste, die für 148 Euro eine Menge geboten bekommen, aber wie die Galagäste in Smoking und Abendkleid erwartet werden.
Eine Tombola gehört dazu und natürlich gehören zu den 300 ’attraktiven` Preisen auch Weine und Veranstaltungen mit ihnen. Von den Weinraritäten bis zu den von den Ballpartnern gestifteten Hauptpreisen, kommt es nur auf die richtige Farbe an. Denn alle Lose, alle Ziffern werden in fünf Farben angeboten. Wer die richtige Farbe der Lose gekauft hat, erfährt das in dem Moment, wenn die Weinköniginnen der Deutschen Weinanbaugebiete die Gewinnfarbe ziehen. Das ist wirklich immer sehr spannend und ein Ausdruck dessen, wie nahe Gewinn und Verlust liegen. Die Erlöse aus der Tombola aber kommen der Franz Beckenbauer Stiftung zu, die sich zum Ziel gesetzt hat, Hilfsbedürftige finanziell und beratend zu unterstützen. Das können Menschen sein mit geistiger oder körperlicher Behinderung, aber auch solche, die unverschuldet in Not geraten sind, aus denen ihnen die, die es besser haben, vermittelt über die Tombolapreise, heraushelfen.
Wie es gewesen ist, wie es geschmeckt hat, welche Musik es gab und wer getanzt hat, aber auch welche Farbe gewonnen hat, erfahren Sie nach dem 24. April 2010. Aber jetzt schon, daß Barbara Schöneberger das Publikum unterhalten wird und die Big Band der Bundeswehr zum Tanz aufspielen wird. Wir freuen uns auf die Gitarrenklänge von Crime & Passion und die Piano-Klangwelten des José Rodriguez.