Berlin, BRD (Weltexpress). Dass Meloni und ihre Bande die Erben des historischen Faschismus sind, ist eine unbestreitbare Tatsache. Doch im Kontext des dritten Jahrtausends nimmt ihr Handeln und das anderer, die in unterschiedlichen nationalen Kontexten agieren, eigentümliche und in gewisser Weise innovative Züge an. Das stellt Georgio Gremaschi, ehemaliger Vorsitzender der Metallarbeitergewerkschaft FIOM und jetzt nationaler Leiter der Linkspartei Potere al Popolo (Die Macht dem Volke) in einem von ihm erschienen Buch „Liberaler Faschismus. Wie Liberale die Demokratie zerstören und uns in den Krieg führen“, Mimesi-Verlag Mailand, 2024, fest. Das linksliberale Blatt „Il Fatto Quotidiano“ bezeichnete in seinem Blog das Buch als einen „sehr wertvollen Beitrag zur Analyse dieses beunruhigenden Phänomens“. Im Zentrum von Cremaschis Ausführungen steht die Beziehung zwischen dem Kapitalismus in seiner neoliberalen Variante und dem Faschismus. Er rekonstruiert die Vernichtung jeder sozialen und kollektiven Dimension , von der Theoriebildung durch Frau Thatcher bis zum Plan, in Italien die antifaschistischen Verfassungen der Nachkriegszeit abzuschaffen, der vom Finanzkapital konzipiert wurde.
Der Faschismus des dritten Jahrtausends wuchert wie ein unaufhaltsamer Virus in diesen politischen, ideologischen und sozialen Ruinen. Offenbar weniger gewalttätig und aggressiv als sein historischer Vorfahre, richtet er seinen destruktiven Zorn auf die Schwächsten und Andersartigen, seien es Migranten, Frauen oder Transsexuelle, so „Il Fatto Quotidiano“, das als seine hervorstechenden Merkmale Feigheit und Konformismus, der rücksichtslosen Mechanismen des zeitgenössischen Kapitalismus, nennt. Er habe Angst vor Kriminalität, ohne sich darüber im Klaren zu sein, dass diese in all ihren Erscheinungsformen eng mit dem Kapitalismus verbunden ist. Seine Helden sind Menschen wie Trump, Milei, Bolsonaro oder Netanyahu , die durch die ständige Verwendung von Lügen und die Leugnung jedes Prinzips der Menschlichkeit verbunden sind.
Der Kapitalismus wird mit fortschreitender unumkehrbarer Krise immer brutaler durchgesetzt: Zwischen Menschlichkeit und Profit entscheiden sich moderne Faschisten für den Profit und leugnen die Menschlichkeit der Mehrheit der Weltbevölkerung. Netanjahu ist zweifellos derjenige, der mit dem Völkermord am palästinensischen Volk, der nun auch auf das libanesische Volk und allgemein auf andere ausgeweitet wurde, diesen Weg am weitesten gegangen ist. Aber ebenso verabscheuungswürdig sind diejenigen, die ihn unterstützen, nämlich die sogenannten westlichen Führer, darunter Frau Meloni, deren Regierung die weltweit drittgrößte Waffenlieferantin Israels nach den Vereinigten Staaten und Deutschland ist.
Die Tatsache, dass die Erben von Hitler und Mussolini in der ersten Reihe stehen, wenn es darum geht, den Völkermord unserer Zeit zu unterstützen, ist überaus auffällig, aber die Geschichte hat ihre eigene Logik, die erkannt werden kann, wenn man über die Lügen und Mystifizierungen der vom Kapital kontrollierten Medien hinausgeht.
Der Autor warnt, der schleichende Massenfaschismus werde in der Lage sein, in zunehmendem Maße Hass und Lügen aus den Medien, insbesondere aus den kontrollierten sozialen Netzwerken, auf sich zu ziehen – von Elon Musk, dem Propheten des Fazioliberismus, der das revolutionäre Venezuela angreift und selbst aus Staaten wie dem Vereinigten Königreich, wo der Grundstein für einen Bürgerkrieg gelegt wird.